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Mitteilungen des Rüstungsunternehmens Renk und der Frankfurter Wertpapierbörse zufolge hat gestern der Handel von Aktien des Unternehmens im regulierten Markt begonnen. Mit einer Blitzplatzierung hat Renk damit den im September verschobenen Börsengang (ESuT berichtete ) nachgeholt.

Insgesamt werden Renk zufolge bis zu 30.000.000 Aktien angeboten. Der Angebotspreis pro Aktie sei auf 15,00 Euro festgelegt. Die Aktien konnten am 5. und 6. Februar gezeichnet werden. Der Renk-Hauptaktionär, die Beteiligungsgesellschaft Triton, erwartet einen Erlös von 450 Millionen Euro.

In Vorverhandlungen wurde vereinbart, dass im Rahmen der Privatplatzierung KNDS N.V, und die Wellington Management Company LLP Aktien zum Angebotspreis im Wert von 100 Millionen Euro bzw. 50 Millionen Euro als Cornerstone-Investoren erwerben.

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Im Leopard 2 sind neben dem Renk-Getriebe zahlreiche weitere Komponenten des Unternehmens verbaut. (Grafik: Renk)

Wie der Spiegel berichtet, wurde KNDS das Recht zugestanden, das Aktienpaket später bis auf 25 Prozent aufzustocken und eine Sperrminorität zu erreichen. Schon jetzt könne der Leopard 2-Hersteller ein Posten im Renk-Aufsichtsrat besetzen. „Wir wollen dafür sorgen, dass Renk unabhängig bleibt“, zitiert der Spiegel einen KNDS-Sprecher. „Renk ist einer unserer wichtigsten Zulieferer.“

Renk sei in drei Segmenten tätig, beschrieb Wiegand im September 2023 die Geschäftsfelder: Mobilitätslösungen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge, Antriebe für militärische und zivile Schiffe und für die Industrie sowie Gleitlager, z.B. für Elektromotoren. Damit unterstütze Renk sowohl die militärische Zeitenwende als auch die Energiewende. Letztere stehe für 15 Prozent des Umsatzes. Das Marktvolumen schätzt Renk auf sieben Milliarden Euro mit einem Steigerungspotenzial von jährlich zehn Prozent.

KNDS sichert sich mit der Beteiligung an Renk einen der wichtigen Zulieferer für den Kampfpanzer Leopard 2, der derzeit einen kräftigen Aufwind erlebt. Für die neueste Version Leopard 2 A8 liegen Bestellungen über mehrere hundert Stück vor. Die Nachfrage aus Europa liegt weit darüber.

Gerhard Heiming