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Norwegen wird acht Kampfpanzer und bis zu vier „Spezialpanzer“ an die Ukraine abgeben sowie Mittel für Munition und Ersatzteile bereitstellen. Dies gab die Regierung in Oslo am 14. Februar bekannt.

Die Panzer werden aus dem Bestand der norwegischen Armee an Kampfpanzern des Typs Leopard 2A4NO genommen. Ein Sprecher der norwegischen Streitkräfte bestätigte gegenüber dem Mittler Report Verlag, dass es sich bei den „Spezialpanzern“ um Bergepanzer oder gepanzerte technische Fahrzeuge (ARVs/AEVs) handelt. Über den genauen Typ dieser Panzer sei noch nicht entschieden worden, sagte der Sprecher. Dies werde auf der Grundlage der Bedürfnisse der Ukraine festgelegt.

Norwegen hat seine Zusage, Panzer an die Ukraine zu liefern, erstmals am 26. Januar 2023 bekannt gegeben. Es sei noch nicht bekannt, wann sie in der Ukraine eintreffen werden, sagte der Sprecher.

„Die Entscheidung, Leopard-2-Panzer und Schützenpanzer/AEVs zu spenden, wurde nach einem engen Dialog sowohl mit dem Verteidigungsminister als auch mit anderen europäischen Ländern getroffen“, so der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram am 14. Februar.

„Der Krieg in der Ukraine nähert sich einer kritischen Phase, und sie sind auf rechtzeitige und umfangreiche Unterstützung angewiesen. Wir werden auch mit der Ausbildung und dem Training ukrainischer Panzerbesatzungen in Polen, zusammen mit anderen verbündeten Ländern, einen Beitrag leisten. Diese Abgabe ist ein wichtiger und dringend benötigter Beitrag“, fügte er hinzu.

Die norwegische Regierung hat dem norwegischen Parlament kürzlich mitgeteilt, dass ein Unterstützungspaket für die Ukraine für die nächsten fünf Jahre in Höhe von 75 Mrd. NOK (6,89 Mrd. EUR) geschnürt wird.

Am 3. Februar gab Norwegen bekannt, dass es 54 neue Leopard 2A7 Kampfpanzer beim deutschen Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann bestellen wird, um seine Kampfpanzertruppe aufzurüsten, mit einer Option für weitere 18 Panzer. Die ersten dieser Panzer sollen bis 2026 geliefert werden.

Unterdessen erklärte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am 14. Februar in Brüssel, kurz vor der jüngsten Sitzung der Ukraine-Kontaktgruppe, dass Portugal der Ukraine drei Kampfpanzer Leopard 2A6 überlassen werde. Er fügte hinzu, dass es derzeit so aussehe, als ob die Ukraine keine weiteren Leopard 2A6 Panzer, abgesehen von den drei portugiesischen und den 14 deutschen bekommen werde.

Sollte sich diese Einschätzung bewahrheiten, würde die weitere Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern von den Staaten abhängen, die noch über den Leopard 2A4 verfügen. Hier arbeite insbesondere Polen daran, weitere Staaten von einer Abgabe zu überzeugen, so Pistorius. Problematisch sei in vielen Fällen jedoch der Zustand der Leopard-2A4-Panzer möglicher Geberstaaten.

Peter Felstead