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Der Augsburger Hersteller von Getrieben für militärische Fahrzeuge und Schiffe sowie von Gleitlagern, die Renk Gruppe, will wieder an die Börse. Am 12. August hat Renk-CEO Susanne Wiegand mit der „Intention to Float“ (ITF) den Börsengang offiziell angekündigt. Üblicherweise folgt der erste Handelstag an der Böse dann in rund vier Wochen. Wiegand bestätigte, dass der Börsengang noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Die Aktien sollen in Deutschland öffentlich und darüber hinaus in anderen Ländern institutionellen Anlegern angeboten werden. Für Angaben zum Preis der Aktien und dem Transaktionsvolumen sei es noch zu früh.

2020 hatte der US-Investor Triton die Aktien der damaligen Renk AG übernommen und das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt. Jetzt soll durch Verkauf eines Teils der Aktien frisches Geld in die Kassen kommen und Spielraum für die nachhaltige Ausrichtung der Renk Gruppe auf Wachstum geschaffen werden.

Renk sei in drei Segmenten tätig, beschrieb Wiegand die Geschäftsfelder: Mobilitätslösungen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge, Antriebe für militärische und zivile Schiffe und für die Industrie sowie Gleitlager, z.B. für Elektromotoren. Damit unterstütze Renk sowohl die militärische Zeitenwende als auch die Energiewende. Letztere stehe für 15 Prozent des Umsatzes. Das Marktvolumen schätzt Renk auf sieben Milliarden Euro mit einem Steigerungspotenzial von jährlich zehn Prozent.

Im vergangenen Jahr habe die Renk Gruppe einen Umsatz von 849 Millionen Euro erzielt mit einer Gewinnmarge von 17 Prozent, so Wiegand weiter. Basierend auf einem Auftragsbestand von 1,7 Milliarden Euro (Stand Mitte 2023) sei in der ersten Jahreshälfte der Umsatz um zehn Prozent gewachsen. Dabei betrage der Anteil aus dem Verteidigungsgeschäft 70 Prozent. Das Verhältnis zwischen Militär- und Zivilgeschäft werde sich durch den Börsengang zunächst nicht ändern. Die Aufteilung Militär/zivil solle ausgeglichen werden, die Zukunft liege im Energiesektor.

Wiegand betonte, dass mit dem Börsengang Flexibilität für zukünftige Finanzierungen gewonnen und die Unabhängigkeit als plattformneutraler Zulieferer erhalten werden solle. Das geplante Wachstum sei nur zusammen mit dem Investor Triton möglich. Ein Rückzug des Investors sei langfristig voraussichtlich nicht zu erwarten.

Gerhard Heiming