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Der britische Rüstungsdirektor und CEO der Rüstungsbehörde DE&S, Andy Start, und sein deutscher Konterpart, Abteilungsleiter Ausrüstung im BMVg Vizeadmiral Carsten Stawitzki, haben am 27. April in London eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei der EKE-Munition (Enhanced Kinetic Energy) unterzeichnet.

Nach Angaben der dem britischen Verteidigungsministerium unterstehenden DE&S (Defence Equipment & Support) ist die neue Munition gleichermaßen für die britischen Kampfpanzer Challenger 3 und die deutschen Kampfpanzer Leopard 2, die in Deutschland, der NATO und weiteren Ländern verbreitet sind, bestimmt.

Die laufenden Gespräche zielen DE&S zufolge darauf ab, noch in diesem Jahr ein gemeinsames Programm auf die Beine zu stellen, in dessen Rahmen die EKE-Munition für den Challenger 3 zugelassen werden soll. Mit dem Nachweis, dass die neue Munition alle gesetzlichen und behördlichen Standards erfüllt, stellt diese nächste Phase der „Qualifizierung“ einen wichtigen Meilenstein im Munitionsprogramm dar. Im weiteren Verlauf des Programms werde die Arbeitsteilung zwischen den beiden Ländern von entscheidender Bedeutung sein, um eine nachhaltige industrielle Kapazität für die Industrien beider Länder zu gewährleisten.

Großbritannien hat 2021 das Rheinmetall-BAE Systems-Joint Venture Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) mit der Lieferung von 148 voll digitalisierten Kampfpanzern Challenger 3 an das britische Heer als Nachrüstung der derzeitigen Challenger-2-Flotte beauftragt. Im Februar 2023 konnte nach Bestehen des Critical Design Reviews der Bau der Prototypen beginnen. Der Challenger 3 ist mit der Rheinmetall Glattrohrkanone 120mm/L55A1, die neueste Ausführung der Kanone, ausgerüstet, die in Verbindung mit neuer Munition höhere Anfangsgeschwindigkeiten der Geschosse ermöglicht. Damit werden Präzision und Wirksamkeit im Ziel des Waffensystems deutlich gesteigert.

Die standardisierte Munition werde nicht nur der Zusammenarbeit mit vielen NATO-Verbündeten auf dem Gefechtsfeld zugutekommen, sondern berge auch ein bedeutendes Exportpotenzial für die britische und deutsche Verteidigungsindustrie, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace.

Wie DE&S schreibt, sieht die neue Vereinbarung vor, dass Deutschland und das Vereinigte Königreich auch anderen Ländern die Möglichkeit geben, sich der Zusammenarbeit anzuschließen oder Exporteure zu werden, und dass die Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit bei anderen Arten von 120-mm-Panzermunition fortgesetzt werden. Nach Aussage von Stawitzki liegt bereits der Antrag eines weiteren Partners auf dem Tisch.

Redaktion / gwh