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Im Zeitraum von 2021 bis 2030 werden 148 Kampfpanzer Challenger 2 im Rahmen des Life Time Extension Projekts (C2 LEP) zu Challenger 3 umgerüstet. (ESuT berichtete). 2027 will die British Army eine Anfangsbefähigung mit den leistungsgesteigerten Kampfpanzern erreichen. Die Lebensdauer der überarbeiteten Kampffahrzeuge soll bis mindestens 2035 reichen. Von den bisher 227 Challenger 2 werden 79 ausgemustert.

Die komplett neu aufgebaute Turmstruktur ist durch drei Merkmale besonders gekennzeichnet: Vollständig digitale Systemarchitektur nach dem Standard Generic Vehicle Architecture (GVA) der NATO, neue Waffenanlage mit 120-mm-Glattrohr Hochdruck-Kanone L55A1 und neue modulare Schutzelemente einschließlich abstandsaktivem Schutz. Mit diesem Aufbau bietet der Panzer erhebliches Aufwuchspotential für die nächsten Jahrzehnte.

Die 120-mm-Kanone neuester Bauart, die auch für die Kampfpanzer Leopard 2 A7 der deutschen, dänischen und ungarischen Streitkräfte vorgesehen ist, kann die derzeit von Rheinmetall angebotene wie auch die künftige verfügbare Munition – darunter unterkalibrige Pfeil-Wuchtgeschosse oder programmierbare Mehrzweckmunition – verschießen.

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„In Kombination mit der neuesten Generation der Feuerleittechnologie sowie der Sensorik verfügt das Fahrzeug über einen deutlich erhöhten Kampfwert mit einer bemerkenswerten Präzision in der Wirkung“, beschreibt ein Rheinmetall-Sprecher die Leistungsfähigkeit des modernisierten Panzers und verweist darüber hinaus auf die erhöhte Treffgenauigkeit und Durchschlagskraft der Kombination aus Kanone und Munition.

Für Rheinmetall ergibt sich ein Auftragswert von 770 Millionen Euro (ohne Steuern). Ein Großteil der Modernisierungsarbeiten soll am traditionsreichen Standort der Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) im britischen Telford erfolgen. RBSL ist ein Joint-Venture-Unternehmen zwischen Rheinmetall und BAE Systems, wobei die Rheinmetall Landsysteme GmbH 55 Prozent der Anteile hält.

Gerhard Heiming