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Nach der Freigabe durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Ende November 2020 ist jetzt der Abruf von 48 Sattelzugmaschinen (SaZgM) erfolgt. Die Bestellung erfolgt aus einem Rahmenvertrag, der 2018 mit einem Gesamtauftragswert von 122 Millionen Euro geschlossen wurde. Er sieht die Beschaffung von bis zu 137 Sattelzugmaschinen im Zeitraum 2019 bis 2025 vor, von denen bereits 32 Fahrzeuge ausgeliefert sind. Die jetzt abgerufenen Fahrzeuge sollen 2021 und 2022 in gleichen Raten ausgeliefert werden und stehen daher für die Nutzung bei der Speerspitze der NATO VJTF 2023 zur Verfügung. Es handelt sich um Fahrzeuge der Zuladungsklasse 70 Tonnen im Wert von 41 Millionen Euro, wie Rheinmetall jetzt mitteilte.

Die Sattelzugmaschinen werden in Verbindung mit Schwerlasttiefladern verwendet, die eine Nutzlast von maximal 70 Tonnen (z.B. Kampfpanzer Leopard 2) tragen können. Daraus ergibt sich ein zulässiges Zuggesamtgewicht von 130 Tonnen.

Der für die Sattelzugmaschinen verwendete Fahrzeugtyp ist HX81, ein Fahrzeug aus der modernen Baureihe schwerer Geländefahrzeuge HX2. Ein 500-kW-Dieselmotor treibt alle acht Räder an. Damit wird eine Höchstgeschwindigkeit bis 89 km/h erreicht: Die Bewältigung von Steigungen bis 60 Prozent ist möglich. Die Fahrerkabine ist dieselbe wie bei den ungeschützten Transportfahrzeugen UTF mil., die derzeit in großer Stückzahl den Streitkräften zulaufen. Bei Bedarf kann die Kabine ohne Veränderungen am Fahrgestell gegen eine geschützte Version ausgetauscht werden. Zur Unterstützung des Beladevorgangs verfügt die Sattelzugmaschine über eine Doppelwindenanlage von Rotzler mit zweimal 20 Tonnen Zugkraft.

Die neuen Sattelzugmaschinen werden in der Truppe als Elefant 2 bezeichnet. Sie ergänzen die seit 2012 eingeführten SLT 2 Mammut mit geschützten Besatzungskabinen.

Gerhard Heiming