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Bundeskanzler Olaf Scholz hat offiziell angekündigt, dass Deutschland der Ukraine zunächst 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 liefern wird. Die Entscheidung teilte er heute dem Kabinett mit. Dies geht aus einer Mitteilung der Bundesregierung hervor.

Das Ziel sei es, zwei Panzer-Bataillone mit Leopard 2-Kampfpanzern für die Ukraine zusammenzustellen, so die Bundesregierung. Innerhalb der deutschen Streitkräfte umfasst ein Panzer-Bataillon drei Kompanien zu je 14 Kampfpanzern. Zusätzlich kommen noch zwei Panzer für den Bataillonskommandeur sowie seinen Stellvertreter hinzu. Damit verfügt ein deutsches Panzerbataillon über 44 Leoparden. Sollte die Bundesregierung in ihrer Mitteilung die deutsche Aufstellung eines Panzerbataillons zugrunde legen, würde es sich insgesamt um 88 Kampfpanzer Leopard 2 handeln, die für die Ukraine zusammengestellt werden sollen.

Update vom 27.01.2023: Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass das Verteidigungsministerium bei der angegebenen Größenordnung von zwei Bataillonen nicht die deutsche Gliederung, sondern die ukrainische Gliederung als Maßstab nimmt. Ein ukrainisches Panzerbataillon umfasst nach Angaben der USA 31 Kampfpanzer, weshalb sich das Weiße Haus nach eigener Aussage auch zur Lieferung von 31 Abrams-Panzern entschlossen habe. Dementsprechend benötigt es 62 Leopard-Kampfpanzer, die die Europäer liefern müssen, um die angekündigten zwei Panzerbataillone ausstatten zu können. 

In einem erste Schritt werde Deutschland eine Kompanie mit 14 Leopard-2-Kampfpanzern in der Variante A6 aus den beständen der Bundeswehr zur Verfügung stellen. Weitere Panzer würden von den europäischen Partnern geliefert. Dementsprechend erlaubt Deutschland nun seinen Partnern die Weitergabe ihrer Leoparden an die Ukraine. Hier hatte insbesondere Polen den Druck in den vergangenen Tagen immer weiter erhöht und gestern offenbar auch die offizielle Anfrage zur Exportgenehmigung eingereicht.

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Das deutsche Paket umfasst der Mitteilung zufolge auch die Bereitstellung von Munition, logistischer Unterstützung sowie die Wartung der Systeme, so die Bundesregierung. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Leopard 2 solle „zügig beginnen“.

„Diese Entscheidung folgt unserer bekannten Linie, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen. Wir handeln international eng abgestimmt und koordiniert“, sagte der Bundeskanzler.

Editorial / oh