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Das aus mehreren europäischen Partnern bestehende Gemeinschaftsunternehmen a4ESSOR S.A.S (Alliance for ESSOR) zur Entwicklung von digitalen Wellenformen hat mit der europäischen Rüstungsorganisation OCCAR einen neuen Beschaffungsvertrag vereinbart. Im Rahmen dieses Kontraktes mit der Bezeichnung ESSOR New Capabilities (ENC) soll die Entwicklung von drei neuen Wellenformen – ESSOR NBWF, ESSOR 3DWF und ESSOR SATCOM WF – vorangetrieben werden, wie a4ESSOR in einer Mitteilung schreibt. ESSOR steht als Abkürzung für European Secure Software-defined Radio.

Ziel sei es, die Interoperabilität der europäischen Streitkräfte zu verbessern. Darüber hinaus soll die Allianz im Rahmen des Projekts auch das ESSOR-Framework verbessern, um die Wellenformen während ihres gesamten Lebenszyklus zu verwalten und ihre Interoperabilität zu gewährleisten, wenn sie auf nationale Funkgeräte portiert werden.

Die jetzt zwischen der OCCAR und a4ESSOR vereinbarte Initiative wird vom Europäischen Programm für industrielle Entwicklung im Verteidigungsbereich (EDIDP) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 044 finanziert.

Nach Aussage von Lino Laganà, Präsident und Generaldirektor von a4ESSOR, stellt der neue ENC-Vertrag eine der wichtigsten Voraussetzungen für die gemeinsame europäische Verteidigung dar. Es sei ein Privileg und eine große Verantwortung, diese neuen Projekte zu leiten, die von der Europäischen Kommission und den sechs ESSOR-Ländern Italien, Frankreich, Spanien, Polen, Deutschland und Finnland finanziert werden, nachdem die Arbeit an der ersten ESSOR-Breitband-Wellenform und dem ESSOR-Rahmenprogramm erfolgreich verlaufen sei.

Das neue Projekt ist Teil des ESSOR-Programms, dessen Ziel die Verbesserung der Interoperabilität und Sicherheit der taktischen Land- (ESSOR WBWF und ESSOR NBWF), Luft-Boden-Luft- (ESSOR 3DWF) und Satellitenkommunikation (ESSOR SATCOM WF) ist. Durch die Einhaltung der ESSOR- und Software Communication Architecture (SCA)-basierten softwaredefinierten Funkplattformen und die Anwendung einer strengen Qualifizierungsmethodik für die Interoperabilität zwischen allen Funkgeräten, die diese Wellenformen nutzen, soll das Programm eine Interoperabilität der Streitkräfte im Einsatz garantieren.

Der Beschaffungsvertrag folgt auf die Finanzhilfevereinbarung von EDIDP ESSOR, die die OCCAR im Namen der Europäischen Kommission und die Partner im vergangenen Juli unterzeichnet haben.

Der neue ENC-Vertrag wird die Beteiligung neuer Unternehmen aus Nicht-ESSOR-Ländern umfassen, nämlich Telespazio Belgium, eine Tochtergesellschaft von Telespazio (Joint Venture zwischen Leonardo, 67 Prozent, und Thales, 33 Prozent) und Edisoft aus Portugal. Deutschland ist im Joint Venture a4ESSOR durch das Technologieunternehmen Rohde & Schwarz vertreten.

Das EDIDP, die Vorbereitungsphase des Europäischen Verteidigungsfonds (EDF), ist ein von der Europäischen Kommission finanziertes Industrieprogramm der Europäischen Union zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit der europäischen Verteidigungsindustrie.

Redaktion / lah