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Finnland und Lettland haben mit dem finnischen Rüstungsunternehmen Patria ein Forschungs- und Entwicklungsabkommen (F&E) für ein gemeinsames gepanzertes Fahrzeugsystem unterzeichnet. Diese Vereinbarung ist ein nächster Schritt in einem Kooperationsprogramm, nachdem die Länder im letzten Frühjahr eine technische Vereinbarung (TA) unterzeichnet hatten.

Das gepanzerte Fahrzeugsystem soll auf dem geschützten 6×6 Fahrzeug von Patria basieren, das 2018 auf der Eurosatory als Neuheit vorgestellt worden war. In dem Fahrzeug sind die Merkmale der Patria-Fahrzeuge XA und AMV zusammengeführt worden. Ein effizienter Dieselmotor mit 294 kW Leistung und einem Drehmoment von 1.870 Nm sowie die aus dem AMV bekannte Einzelradaufhängung sind Grundlage der hohen Geländegängigkeit des 24 Tonnen schweren Fahrzeugs. Schutz gegen ballistische und Blast-Bedrohungen kann je nach Bedarf zwischen Level 2 bis Level 4 nach STANAG 4569 realisiert werden.

Neben Fahrer und Kommandant finden abhängig von der Missionsausstattung bis zu zehn Soldaten mit ihrer Ausrüstung für einen 72-Stunden-Einsatz Platz. Das Fahrzeugkonzept ist auf die Einrüstung eines (bemannten) Turms ausgelegt.

Eine gemeinsame finnisch-lettische Forschungs- und Entwicklungsorganisation wird die Entwicklungsarbeiten leiten und beaufsichtigen, wobei Finnland als führendes Land fungieren wird. Die gemeinsamen Anforderungen der Länder sind die Leitlinien für das Entwicklungsprojekt. Das Abkommen sieht auch die Möglichkeit vor, später weitere neue Fahrzeugvarianten und Systemmerkmale zu entwickeln.

Gerhard Heiming