Mit einem Fachgespräch in Israel haben die gemeinsamen Vorbereitungen für die erstmalige Stationierung des israelischen Arrow-Systems auf deutschem Boden im Jahr 2025 begonnen. Einer Mitteilung des israelischen Verteidigungsministeriums vom 10. November zufolge trafen sich Vertreter der Bundeswehr, der Israel Missile Defense Organization (IMDO) und der israelischen Industrie sowie MBDA Deutschland bei Israel Aerospace Industries (IAI), dem Hauptauftragnehmer für das Waffensystem. Das IMDO gehört zum Directorate of Defense Research & Development (DDR&D) des israelischen Verteidigungsministeriums (IMOD). Die IMDO ist federführend bei der Entwicklung und Produktion von Elementen für die israelische Luftverteidigung, stärkt gleichzeitig die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern bei der Raketenabwehr stärkt und unterstützt die israelische Verteidigungsindustrie.
Nach der Beschreibung des IMOD wurde das Arrow-System, zu dem die Abfangraketen Arrow 2 und Arrow 3 gehören, in Zusammenarbeit zwischen Israel und den USA entwickelt, um Bedrohungen durch ballistische Langstreckenraketen abzuwehren. Das System habe sich am 14. April 2024 und am 1. Oktober 2024 als wirksam gegen iranische Raketenangriffe erwiesen. Arrow gelte als eines der fortschrittlichsten Verteidigungssysteme der Welt, bei dem modernste Technologien zum Einsatz kommen.
Deutschland hat im November 2023 das Raketenabwehrsystem Arrow 3 im Wert von rund 3,6 Milliarden US-Dollar (drei Milliarden Euro) mit einer Vereinbarung zwischen der deutschen und der israelischen Regierung bestellt (ESuT berichtete). Neben dem Hauptauftragnehmer IAI sind aus der israelischen Industrie u.a. Elbit Systems (für die Entwicklung des Kommando- und Feuerleitsystems) sowie Tomer und Rafael Advanced Systems beteiligt.
MBDA Deutschland ist Hauptauftragnehmer von IAI in Deutschland (ESuT berichtete) und unterstützt alle notwendigen Maßnahmen zur Anpassung, Integration und Wartung des Systems in Deutschland. Zudem soll MBDA die Aktivitäten der deutschen Industrie koordinieren, die zur Unterstützung des Programms erforderlich sind. MBDA soll somit zukünftig sowohl die Bundeswehr als auch IAI dabei unterstützen, die Einsatzfähigkeit von Arrow 3 sicherzustellen und zu erweitern, so die Planungen der Unternehmen.
Die erste „Arrow 3“-Batterie soll bis Ende 2025 an das deutsche Verteidigungsministerium geliefert werden.
Gerhard Heiming