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Die Defense Security Cooperation Agency (DSCA) hat am 15. August mitgeteilt, dass das US-Außenministerium einem möglichen Verkauf von Patriot Advanced Capability-3 Missile Segment Enhancement (PAC-3 MSE) Flugkörpern und dazugehöriger Ausrüstung zugestimmt hat.

Deutschland hatte im Januar im Rahmen des Verfahrens Foreign Military Sales (FMS) den Kauf von bis zu sechshundert PAC-3 MSE Raketen beantragt (einschließlich zehn Fly-to-Buy Raketen) beantragt. Die DSCA nannte einen Beschaffungspreis von maximal fünf Milliarden US-Dollar (umgerechnet 4,5 Milliarden Euro). Zum Beschaffungspaket gehören u.a. Dokumentationen, technische und logistische Leistungen, Ausbildungsunterstützung, Systemintegration sowie die Lieferung vom Ersatzteilen einschließlich MSE-Umrüstsätzen.

PAC-3 MSE Flugkörper sind neben GEM-T die Flugkörper der Wahl für die Patriot Luftverteidigungssysteme (Foto: Lockheed Martin)

Nach Angaben der DSCA wird der vorgeschlagene Verkauf Deutschlands Fähigkeit verbessern, aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu begegnen und die Verteidigungsfähigkeit seines Militärs zu erhöhen. Er werde das Ziel Deutschlands unterstützen, die Landes- und Territorialverteidigung sowie die Interoperabilität mit den Streitkräften der USA und der NATO zu verbessern. Deutschland werde keine Schwierigkeiten haben, diese Ausrüstung in seine Streitkräfte zu integrieren.

Im FMS-Verfahren wird die U.S. Army im Auftrag der US-Regierung mit dem Hersteller Lockheed Martin einen Produktions- und Liefervertrag abschließen. Ein Zeitrahmen, vor allem für die Lieferung der Raketen, wurde nicht bekanntgegeben.

Deutschland baut derzeit seine Luftverteidigungsfähigkeit stark aus. Neben der Beschaffung von IRIS-T, von denen die erste vor zwei Wochen ausgeliefert wurde (ESuT berichtete), hat die Bundeswehr bei Lockheed Martin im März und Juli insgesamt acht Feuereinheiten des Luftverteidigungssystems Patriot bestellt (ESuT berichtete).

Durch die Abgabe von drei Patriot Systemen an die Ukraine ist der Bestand in der Bundeswehr auf sieben abgesunken und soll jetzt mit den eingeleiteten Beschaffungen auf insgesamt 15 Feuereinheiten gesteigert werden. Die neuen Systeme sollen im Zeitraum 2025 bis 2029 zulaufen.

Die PAC-3 MSE Flugkörper sind neben den GEM-T die einzigen Flugkörper, die Lockheed Martin derzeit für Patriot herstellt. Mit verbessertem Radar und Datenlink sowie leistungsgesteigertem Doppelpulsmotor wurden Präzision und Reichweite gegenüber den Vorgängerversionen erhöht.

Redaktion / gwh