Der spanische Munitionshersteller Expal Systems gehört jetzt zu Rheinmetall. Nach Vorliegen aller behördlichen Genehmigungen ist der im November 2022 angekündigte Erwerb sämtlicher Anteile an der Expal Systems S.A.U., Madrid, abgeschlossen, wie Rheinmetall mitgeteilt hat. Das neue Unternehmen heißt Rheinmetall Expal Munitions. Alle Standorte (Madrid, Trubia, Burgos, Navalmoral, El Gordo, Albacete und Murcia in Spanien sowie Texarkana, Texas/USA) sollen erhalten bleiben und es wird mit weiterem Aufwuchs gerechnet. Zum 1. August seien die betrieblichen Aktivitäten unter die Führung von Rheinmetall genommen worden. Für die Transaktion habe das Unternehmen rund 1,2 Milliarden Euro aufgewendet.
Der Düsseldorfer Technologiekonzern baut damit nach eigenen Angaben seine Position als wichtiger Lieferant der NATO-Streitkräfte signifikant aus und erhöht in Folge die eigenen Produktionskapazitäten insbesondere im Bereich der Artillerie-, Mörser- und Mittelkalibermunition. Mit der Akquisition in Spanien strebt Rheinmetall eine nachhaltige Absicherung seines Kerngeschäfts im Bereich Waffen, Munition und Antrieben an, so das Unternehmen. Rheinmetall Expal Systems entwickele und fertige unter anderem Artilleriemunition, Mörsergranaten, Mittelkalibermunition sowie Zünder und Raketenantriebssysteme. Bei vielen Munitionstypen produziere Expal den „kompletten Schuss“ („Full Shot“) von der Treibladung bis zum Zünder.
Artilleriemunition erlebt derzeit durch den Krieg in der Ukraine einen kräftige Nachfragesteigerung. Neben dem hohen Verbrauch durch die ukrainischen Streitkräfte wächst auch die Erkenntnis, dass die in der Vergangenheit vernachlässigten Vorräte in den NATO-Staaten wieder aufgefüllt werden müssen. Alle Munitionshersteller haben die Auftragsbücher voll.
Angesichts des zukünftigen großen Bedarfs in vielen Ländern stellt sich Rheinmetall mit dem Zukauf nach eigenen Angaben auch für komplexe Neuausschreibungen zur Munitionsbeschaffung bestmöglich auf. Insbesondere auch den spanischen Streitkräften wird Rheinmetall Expal Munitions seine Produkte, Technologien und industriellen Fähigkeiten weiterhin als wichtigem Partner zur Verfügung stellen.
gwh / Redaktion
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