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Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 15. November die Ersatzbeschaffung von 50 Patrouillen- und Sicherungsfahrzeugen Dingo 2 in der Version A4.1 gebilligt. Das Heer hatte Ende vergangenen Jahres die gleiche Anzahl Dingos mit Sonderwerkzeugen an die Ukraine abgegeben.

Der mit dem Hersteller abzuschließende Rahmenvertrag soll eine Gesamtmenge von 233 Fahrzeugen umfassen bei einer Laufzeit von sieben Jahren. Die 50 Fahrzeuge für die Ersatzbeschaffung sollen mit Vertragsabschluss fest beauftragt werden mit einer Lieferung von zwei Dingos als Nachweismuster 2025 und Lieferung der Serie im Folgejahr. Vorab wird 2024 ein Sonderwerkzeugsatz geliefert. Dafür hat der Haushaltsausschuss 133 Millionen Euro bereitgestellt. Die Fahrzeuge werden mit Funk- (D-LBO) und Navigationseinrichtungen (ERGR 2) ausgestattet, die mit weiteren 14 Millionen Euro zu Buche schlagen. Das ergibt Gesamtkosten für die ersten 50 Dingos von 147 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung im Einzelplan 60.

Die Bundeswehr erhält 50 Dingo 2 A4.1 als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen Fahrzeuge. (Foto: KNDS)

Falls die Bundeswehr die Option für die Beschaffung der weiteren 183 Fahrzeuge auslöst, wären diese aus dem Einzelplan 14 zu finanzieren.

Das Allschutz Transportfahrzeug (ATF) Dingo war bei seiner Einführung 1999 das erste geschützte Führungs- und Transportfahrzeug. Die Kategorie wurde 2004 als GFF mit verschiedenen Schutz- und Gewichtsklassen definiert. Der Dingo wurde der Klasse 3 zugeordnet. Bis heute hat die Bundeswehr mehr als 700 Dingos erhalten. Weitere rund 400 Fahrzeuge gingen an sechs weitere Streitkräfte vor allem in Europa. Nach rund zwanzig Jahren im Einsatz ist das Nutzungsdauerende absehbar. Informationen über eine Ablöseplanung liegen noch nicht vor.

Das BMVg beschreibt den Dingo 2 als geschütztes, luftverladbares, hochmobiles, geländegängiges Radfahrzeug mit adaptierten Schutzelementen und einer komplexen militärischen Grundkonzeption mit Subsystemen sowie mit aufwendigen Vorrüstungen für militärische Rüstsätze.

Der Dingo 2 hat sich in seiner Rolle als Patrouillen- und Sicherungsfahrzeug nicht nur im Afghanistan-Einsatz bewährt. (Foto: KNDS)

Der Dingo 2 ist auf einem Unimog-Fahrgestell von Mercedes-Benz Special Trucks aufgebaut. Nach Angabe des Herstellers KNDS (früher Krauss-Maffei Wegmann) ist das bis zu 13,2 Tonnen schwere Fahrzeug 6,2 m lang, 2,4 m breit und 2,5 m hoch. Als Antrieb dient ein 163-kW-Dieselmotor. In der Panzerstahl-Sicherheitszelle mit vier seitlichen Türen finden bis zu acht Soldaten mit ihrer Ausrüstung Platz. Die Zelle bilde den Grundstein für zahlreiche weitere Fahrzeugvarianten. Durch seine sehr hohe Variabilität ermögliche das Verstaukonzept die individuelle Integration von kundenspezifischen Rüstsätzen und die Anpassung an die jeweilige Aufgabe.

Die Besatzung ist gegen Ansprengungen und Beschuss sowie gegen ABC-Kampfstoffe geschützt. Zur Selbstverteidigung kann der Dingo 2 PatSich mit einer ferngesteuerten Waffenstation Kaliber 7,62/12,7 mm ausgerüstet werden.

Gerhard Heiming