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Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat auf Twitter mitgeteilt, dass die NATO Support and Procurement Agency NSPA im Auftrag des BAAINBw mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo die Lieferung eines dritten mobilen Radargeräts des Typs RAT 31 DL/M vereinbart hat. Die Luftwaffe betreibt seit mehr als ein Jahrzehnt zwei Radargeräte desselben Typs unter der Bezeichnung VERALÜ (verlegbares Radar Luftraumüberwachung).

Das Radar Avvistamento Terrestre (RAT, bodengebundenes Aufklärungsradar) wurde von Selex Sistemi Integrati entwickelt, die später von Leonardo übernommen wurden. Es ist ein Active Phased Array 3D-Radar im L-Band (1 – 2 GHz). Nach der Beschreibung der Bundeswehr bietet das Gerät eine Erfassungsreichweite bis zu 400 km und deckt den Luftraum bis etwa 33 km Höhe ab. Im Azimut drehe die Antenne mit sechs Umdrehungen pro Minute. Die Elevation werde durch elektronische Strahlsteuerung erreicht. Die maximale Sendeleistung liege bei 46 kW.

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Das Radargerät RAT 31 DL/M kann in zwei Containern weltweit zu Einsätzen transportiert werden. (Foto: Bundeswehr)

Bei der mobilen Version ist die Antenne faltbar. Alle Elemente der Radaranlage sind für den Transport in zwei 20-Fuß-ISO-Containern untergebracht und können auch per Flugzeug transportiert werden. Damit ist ein weltweiter Einsatz der Geräte möglich.

Die Geräte können im Kompensationsbetrieb fest installierte Radare ersetzen, z.B. in Wartungsperioden. Das war anfangs die Hauptaufgabe. Seit 2015 wurden die Radargeräte nach Angaben der Bundeswehr bei Übungen und Einsätzen als „Augen“ der taktischen Gefechtsstände (CRC, Control and Reporting Centre) der Luftstreitkräfte genutzt. Hierzu gehörte u.a. die Dislozierung im Baltikum und im Irak (Counter Desh) ebenso wie die Verdichtung des Radarbilds während des G7-Gipfels in Elmau.

Gerhard Heiming