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Der Sensor-Lösungsanbieter Hensoldt und das KI-Unternehmen 21strategies haben eine strategische Zusammenarbeit mit dem Ziel vereinbart, gemeinsam die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) der nächsten Generation für Verteidigungssysteme voranzutreiben. Dazu beteilige sich Hensoldt an der Finanzierungsrunde von 21strategies, schreibt Hensoldt in einer Mitteilung.

Künstliche Intelligenz sei für die Leistungsfähigkeit vieler Hensoldt-Produkte von großer Bedeutung. Durch die vereinbarte Partnerschaft sowie Minderheitsbeteiligung würden die KI-Kompetenzen von Hensoldt nach Angaben des Unternehmens auf ein neues Level gehoben.

Mit neuen KI-Ansätzen der sogenannten Dritten Welle, wie beispielsweise kognitiver KI, könnten Entscheidungen in Gefechtssituationen und die Reaktion auf unbekannte Bedrohungen entscheidend beschleunigt werden. Darüber hinaus ergeben sich der Mitteilung zufolge Synergien aus der Kombination mit Hensoldts bestehenden Open Source Intelligence (OSINT)-Kompetenzen, die zukünftig die Performanz der KI noch weiter steigern sollen.

„Um hochkomplexe Verteidigungssysteme optimal zu befähigen, müssen wir Künstliche Intelligenz in ihrer gesamten Bandbreite beherrschen. Dazu entwickeln wir viele KI-Kompetenzen inhouse und ergänzen sie sehr gezielt durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern wie 21strategies“, wird Celia Pelaz, Vorstandsmitglied und Chief Strategy Officer bei Hensoldt, in der Mitteilung zitiert.

21strategies trainiert den Angaben zufolge KI der nächsten Generation für Entscheidungen in Maschinengeschwindigkeit, die Anwender dazu befähigen soll, in komplexen und unsicheren Lagen taktische Entscheidungen schnell und effizient zu treffen und umzusetzen. Beide Unternehmen arbeiten bereits eng im Rahmen des Projektes „GhostPlay“ für das Zentrum Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (DTEC.Bw) zusammen. GhostPlay schaffe ein hoch performantes, synthetisches Simulationsumfeld (= Ghost), um mittels KI und in der Interaktion mit Gegnern verschiedener Leistungsprofile Entscheidungsverfahren unter Berücksichtigung unterschiedlicher Parameter (= Play) zu entwickeln.

Als Sensor-Lösungsanbieter erzeuge Hensoldt große Mengen an Daten, die für die Lagebilderstellung und Verteidigungsfähigkeit der Kunden eine wichtige Rolle spielten, heißt es in der Mitteilung. Der technologische Ansatz von 21strategies stärke das Leistungsprofil von Hensoldt in den Bereichen Sensor Management und kognitiver Elektronischer Kampfführung. Dazu gehöre unter anderem auch die Entwicklung von multistatischer und verteilter Sensorik. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge könnte Hensoldt einen Anteil von 10 Prozent an 21strategies übernommen haben.

lah / Redaktion