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In das Studienvorhaben GhostPlay, das vom 2020 gegründeten Zentrum Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (DTEC.Bw) finanziert wird, bringt der Sensor-Spezialist Hensoldt Erfahrungen der Industrie mit der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ein.

GhostPlay schaffe ein hoch performantes, synthetisches Simulationsumfeld (= Ghost), um mittels KI und in der Interaktion mit Gegnern, die verschiedene Leistungsprofile aufweisen, Entscheidungsverfahren unter Berücksichtigung unterschiedlicher Parameter (= Play) zu entwickeln, erläutert DETEC.Bw das Vorhaben. Der Fokus liege dabei auf der taktischen Ebene und bei Operationen höchsten Tempos, wie etwa in einer Duellsituation. Die erlernten Entscheidungsverfahren werden in Ausbildungssimulatoren übertragen, um die optimale Integration KI-basierter Entscheidungsunterstützung im Sensor-Effektor-Verbund bei unterschiedlichen Missionsanforderungen und Umfeldbedingungen darzustellen.

Hensoldt bringt laut einer Mitteilung des Unternehmens in dieses Technologieprojekt seine Erfahrung mit KI-Mechanismen bei der Auswertung von Aufklärungsdaten, bei der Vernetzung von Sensoren und Effektoren sowie bei Simulationstechniken in der Produktentwicklung und dem Ressourcenmanagement ein. Dazu führt Hensoldt nach eigenen Angaben ein Team an, das aus den Partnern  21Strategies GmbH für KI-gestützte Entscheidungsalgorithmen im Finanz- und Verteidigungsumfeld, Borchert Consulting & Research AG für Strategie-, Konzept- und Szenarioentwicklung und dem Fraunhofer Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) für Sensordatenfusion und Technologiebetrachtung besteht.

Gegenstand der Untersuchungen solle unter anderem sein, inwieweit militärische Einsätze und Entscheidungen durch KI beschleunigt werden könnten und welche Möglichkeiten und Risiken sich daraus ergeben, schreibt Hensoldt. So werde unter anderem betrachtet, wie die KI-basierte Entscheidungsunterstützung den Sensor-Effektor-Verbund eines Schwarms unbemannter Systeme bei komplexen Missionen zur Unterdrückung feindlicher Luftabwehr (SEAD) unterstützen und wie das Zusammenwirken der einzelnen Bestandteile eines Verteidigungssystems optimiert werden könne. Zugleich soll den Angaben zufolge untersucht werden, welche ethischen Aspekte dabei berücksichtigt werden müssen. Das Studienergebnis soll bis Ende 2024 vorliegen.

Redaktion / gwh