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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht gemeinsam mit dem Flugdienst der Bundespolizei Assistenzsysteme, die die Piloten bei einer sicheren und präzisen Landung auf Schiffen unterstützen. Bei Flugversuchen mit dem DLR-Forschungshubschrauber FHS wurde dafür nun erstmals der Einsatz einer Augmented-Reality-Brille erprobt.

Der Einsatz schiffsgestützter Hubschrauber soll durch Nebel, Regen und Dunkelheit möglichst wenig eingeschränkt werden. Allein die Landung auf dem vergleichsweise kleinen und engen Schiffsdeck ist eine Herausforderung für die Piloten, insbesondere bei bewegter See. Fehlende Fixpunkte auf offener See erschweren den Anflug zusätzlich.

Zur Unterstützung der Piloten während des gesamten Fluges hat das DLR spezielle Anzeigen für Schiffsdecklandungen einschließlich der Bereitstellung hindernisfreier Flugpfadplanung (Trajektorien) für Anflug, Transfer und Abflug entwickelt und validiert. Eine Augmented-Reality-Brille (AR-Brille) entlastet den Piloten bei diesen Aufgaben, die unter schwierigen Sichtbedingungen erfüllt werden müssen, und blendet ihm optische Orientierungspunkte und wichtige Informationen direkt ins Sichtfeld ein.

Ein Testpilot mit einer AR-Brille, Foto: DLR

Bei Flugversuchen mit dem DLR-Forschungshubschrauber ACT/FHS (Active Control Technology/Flying Helicopter Simulator), einer modifizierten EC135, hat das DLR nun zum ersten Mal den Einsatz einer kommerziellen Augmented-Reality-Brille im Flug getestet. Head Mounted Displays, also Helme mit integrierten Anzeigen, die auf dem Kopf getragen werden, werden im militärischen Bereich bereits angewendet. Dies hat vielfältige Vorteile und großem Nutzen für die Piloten. In der Anschaffung sind diese Systeme aber sehr kostenintensiv. Für ihre Forschungsarbeit greifen die Wissenschaftler deshalb auf kommerzielle Systeme zurück, die sie den speziellen Anforderungen der maritimen Hubschraubereinsätze entsprechend erweitern.

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Zu den Zielen der Forschung gehört, Anzeigeelemente auszuwählen und die Nachteile der AR-Brille zu überwinden. So soll eine kostengünstige Unterstützung für die Piloten erreicht werden, mit der das Fähigkeitsspektrum der Hubschrauber im schiffsgestützten Einsatz ausgeweitet werden kann.

Die Forschungsarbeiten werden unter der Projektbezeichnung HEDELA (Helicopter Deck Landing Assistance) durchgeführt.

Gerhard Heiming