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Dass der neue russische Kampfpanzer T14 Armata in Syrien im Einsatz war, hatte der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturov Mitte April öffentlich erklärt. Darüber hat unter anderem ESuT.de berichtet.

Offen blieb aber, welcher Zweck mit der Entsendung des modernsten russischen Panzers verfolgt wurde. Für Klima- oder Funktionstests bietet Syrien keine Vorteile oder Besonderheiten gegenüber den Möglichkeiten in russischen Erprobungsgebieten. Der Einsatz in Syrien erfordert den aufwendigen Aufbau einer eigenen Logistik, um den Betrieb des hoch komplexen Waffensystems sicher zu stellen. Das hohe Interesse aller Gegner – sowohl der Kämpfer in Syrien als auch der Geheimdienste, die neue Technik allein schon aus Prestigegründen in ihre Gewalt zu bringen, macht zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig.

Auch der taktische Zweck kann in Zweifel gezogen werden, ist doch der Armata vor allem für den Kampf gegen stark gepanzerte Ziele ausgelegt, die in Syrien eher selten sind. Nicht einmal als Verkaufsschau kann man den berichteten Einsatz deuten, da die bisherigen Käufer größtenteils russischer Wehrtechnik akzeptable Leistungsfähigkeit zu geringen Kosten suchen. Der Stückpreis des Armata wird auf dem Niveau westlicher Kampfpanzer vermutet. Auf dem westlichen Markt hat der Armata schon aus politischen Gründen keine Chancen.

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Was bleibt, ist aus Sicht westlicher Analytiker der Versuch, eine Erfolgsmeldung zu produzieren, um die ständigen Verzögerungen und Probleme bei der Einführung der Vorserienfahrzeuge in die Truppe zu kaschieren.

Rolf Hilmes

Das Titelfoto zeigt den T14 aus dem Jahr 2016. (Foto: Markus Werren)