Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat Saab am 29. November 2019 mit der Unterstützung des Betriebs des Gefechtsübungszentrums Heer (GÜZ) beauftragt. Für den Betrieb des GÜZ im Zeitraum 2020 bis 2026 sind rund 120 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Leistungen umfassen die Verwaltung und Instandhaltung des gesamten Ausbildungsgeräts im Bereich Live-Simulation, der Kommunikationsinfrastruktur und der Übungsleitungszentrale. Außerdem wird Saab weitere logistische Dienstleistungen zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel die Wartung von Fahrzeugen und Funkgeräten, die Lagerung und Handhabung von Waffen und Munition, die Beförderung von Militärangehörigen und die dauerhafte Unterstützung des GÜZ insgesamt. Für die Erbringung dieser Leistungen hat Saab sich mit der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) zusammengeschlossen. Diese Partnerschaft hat sich bereits bei der vorangegangenen Zusammenarbeit von 2004 bis 2008 am GÜZ bewährt.
Der Betreibervertrag GÜZ war 2017 europaweit ausgeschrieben worden, weil der laufende Vertrag mit der Rheinmetall Dienstleistungszentrum GmbH (RDA) bis 31. August 2018 terminiert war. Gegen den Zuschlag an Saab hatte RDA Beschwerden eingelegt, die das Vergabeverfahren bis jetzt verzögert haben. Wegen der Verzögerungen hatte die Bundeswehr den laufenden Vertrag zweimal, zuletzt bis 31. Januar 2020, verlängert.
Der Betreibervertrag GÜZ hat Bedeutung für zwei Seiten: Die Bundeswehr benötigt das hochmoderne Ausbildungszentrum dringend für die Ausbildung und Zertifizierung seiner Truppen, die für internationale Einsätze vorgesehen sind. Ein – auch nur kurzfristiger – Ausfall ist nicht hinnehmbar. Beim Gefechtsübungszentrum sind rund 250 Zivilangestellte und mehr als 600 Soldaten beschäftigt. Damit ist das GÜZ der größte Arbeitgeber in der ländlich geprägten Altmark.
Gerhard Heiming