ILA 2024: Lockheed Martin und Rheinmetall erweitern strategische Zusammenarbeit
Auf der ILA in Berlin haben Lockheed Martin, das globale Technologieunternehmen für Luftfahrt und Verteidigung, und Rheinmetall, ein führendes internationales Systemhaus der Verteidigungsindustrie, eine neue Kooperationsvereinbarung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet.
Wie die Unternehmen in einer gemeinsamen Verlautbarung erklären, wollen beide Partner Kooperationsfelder in Bezug auf Land-, Luft-, und Seestreitkräfte sowie in den Bereichen Simulation und Instandhaltung erschließen. Konkret gehe es dabei unter anderem um Raketenartilleriesysteme, Laserwaffensysteme, Simulation und Ausbildung bei Landfahrzeugen und Helikoptern, Luftverteidigung im Nah- und Nächstbereich (SHORAD) und weitere Bereiche.
Ray Piselli, Vice President International bei Lockheed Martin, sagte bei der Vertragsunterzeichnung: „Mit der heutigen Vereinbarung machen wir einen wichtigen Schritt in unserer wachsenden Zusammenarbeit mit Rheinmetall. Wir beabsichtigen, unser gemeinsames Know-how zur Entwicklung fortschrittlicher Fähigkeiten und Verteidigungslösungen zu nutzen, die sowohl Deutschland als auch internationalen Kunden zugutekommen.“
Dennis Goege, Vice President für Zentral- und Osteuropa bei Lockheed Martin, fügte hinzu: „Mit der Unterzeichnung bauen wir auf erfolgreiche Kooperationen wie etwa im Rahmen des deutschen F-35-Programms oder beim Raketenartilleriesystem GMARS. Es ist daher ein logischer Schritt für uns, die Zusammenarbeit mit Rheinmetall auf die nächste strategische Ebene zu heben und damit unsere Beziehungen zur deutschen und europäischen Industrie weiter zu stärken.“
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir freuen uns, in der bewährten Kooperation mit unserem US-amerikanischen Partner Lockheed Martin den nächsten Schritt zu gehen. Beide Unternehmen verfügen über spezifische Fähigkeiten und technologische Kompetenzen, die sich hervorragend ergänzen. Es ist unser erklärtes Ziel, unseren Kunden aus dieser ambitionierten Partnerschaft heraus mit Spitzentechnologie zu dienen, die das Beste aus beiden Häusern vereinigt.“
Im Februar 2023 hatten die Unternehmen mit einer Absichtserklärung die Produktion von F-35 Rumpfmittelteilen durch Rheinmetall eingeleitet (ESuT berichtete).
Im Jahr 2023 schlossen sich Rheinmetall und Lockheed Martin bereits zusammen, um gemeinsam das Mehrfachraketenwerfer-System GMARS zu entwickeln, das den wachsenden Bedarf an weitreichender Raketenartillerie decken soll (ESuT berichtete). Sollte sich die Bundeswehr für dieses System entscheiden, wäre dies für die deutsche Industrie mit erheblichen Anteilen an der Wertschöpfung verbunden.
Lockheed Martin ist der Pressemitteilung zufolge auch künftig bestrebt, zusätzliche Möglichkeiten der industriellen Beteiligung zu schaffen. Partnerschaften mit der deutschen Industrie schaffen Arbeitsplätze in den Bereichen Herstellung, Instandhaltung, Ausbildung, Forschung und Entwicklung.
Rheinmetall zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Munition, Landsystemen und Verteidigungselektronik. Der Bau der F-35-Mittelrumpf-Fabrik in Weeze bedeutet für den Konzern darüber hinaus den Einstieg in die hochmoderne militärische Luft- und Raumfahrtindustrie.
Redaktion / gwh