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Am 24. April hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages für vier Projekte der Bundeswehr insgesamt 424 Millionen Euro gebilligt. Davon befassen sich drei Projekte mit der Weiterentwicklung von Flugzeugen.

Hubschrauber NH90

Für die NH90 Hubschrauber in den Versionen taktischer Transporthubschrauber (TTH) des Heeres, Naval Transport Helicopter (NTH) und Multi Role Frigate Helicopter (MRFH) können Fähigkeitserweiterungen in Auftrag gegeben werden. Aus dem bestehenden Rahmenvertrag mit NHIndustries, dem Konsortium für die Herstellung des NH90, soll ein umfangreiches Softwarepaket als Optionsleistung abgerufen werden.

Schwerpunkte sind nach Angabe des BMVg die Integration eines neuen Multi Functional Displays (MFD) zur Darstellung von Fluglage und missionstaktischen Informationen sowie von Systemen zur Bereitstellung erweiterter Funktionalitäten in den Bereichen Navigation und Identifikation. Die Marine-Versionen sollen wegen deutlich mehr Sensoren sowie Navigations- und Kommunikationsgeräte darüber hinaus weitere Verbesserungen erhalten. Die Kosten der Updates sind mit knapp 217 Millionen Euro veranschlagt und sollen werden überwiegend aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert werden.

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Die NH90 des Heeres (hier abgebildet) und der Marine erhalten Software Updates zur Verbesserung von Flugführung, Informationsverarbeitung, Navigation und Identifikation. (Foto: Bundeswehr)

Eurofighter

Zwei Maßnahmen für die Eurofighter-Flotte hat der Haushaltsausschuss gebilligt.

Für das Weiterentwicklungspaket Eurofighter Phase 4 (P4E) wurden 97 Millionen Euro freigegeben. Dieses Weiterentwicklungspaket bezieht sich auf Hardware- und Softwareanpassungen für den Eurofighter, u.a. für die volle Einsatzfähigkeit des neuen E-Scan Radars . Nach Angabe des BMVg sollen mit P4E zusätzliche Fähigkeiten, die Steigerung der Interoperabilität sowie Produktverbesserungen erreicht werden. Zusätzlich seien Verbesserungen des Selbstschutzsystems und Maßnahmen zur Einrüstung der elektronischen Kampfführung geplant.

Mit der Realisierung eines P4E-Weiterentwicklungspakets könnten ebenfalls viernational (Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien) Waffenintegrationen wie die produktverbesserten Flugkörper Meteor, Taurus, AMRAAM, GBU JDAM sowie eines leistungsgesteigerten Aufklärungsbehälters erfolgen.

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Die Eurofighter werden mit dem Weiterentwicklungspaket P4E für die Nutzung neuer bzw. verbesserter Teilsysteme und Waffen befähigt. Für den Betrieb werden darüber hinaus die Missionsunterstützungsanlagen angepasst. (Foto: Eurofighter)

Das zweite Eurofighter-Vorhaben ist Anpassung des Nationalen Missionsunterstützungssystems. Mit dem Missionsunterstützungssystem werden die Missionen geplant und durchgeführte Missionen aufgearbeitet. Zudem dienen die Anlagen der Unterstützung von Ausbildungs- und Trainingszwecken für die Eurofighter-Piloten. Mit den geplanten Anpassungen werden die Hauptaufgaben des Missionsunterstützungssystems an den aktuellen Eurofighter-Weiterentwicklungsstandard sichergestellt, schreibt das BMVg. Die veranschlagten Kosten in Höhe von knapp 43 Millionen Euro werden aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert.

Nebelhandgranaten

Das vierte Vorhaben des Tages ist die Beschaffung von Nebelhandgranaten DM45. In einem Rahmenvertrag soll die Lieferung von bis zu 1,5 Millionen Nebelhandgranaten vereinbart werden. Für einen ersten Abruf von 962.860 wurden aus dem Sondervermögen Bundeswehr 67 Millionen Euro bereitgestellt. Die Lieferung der Granaten ist bis 2027 vereinbart. Als einziger Hersteller der Granaten ist Rheinmetall bekannt.

Die Nebelhandgranate DM45 ist dem BMVg zufolge seit Mitte der 1990er-Jahre bei der Bundeswehr eingeführt und wird für Ausbildung, Übung sowie Einsatz verwendet. Sie erfüllt weiterhin die Anforderungen der Truppe.

25-Mio-Euro-Vorlagen im 1. Halbjahr 2024

Mit den vier am 24. April gebilligten Vorhaben sind von den 33 in einer im Januar bekanntgewordenen Liste der für das erste Halbjahr 2024 geplanten 25-Mio-Euro-Vorlagen dem Haushaltsausschuss gerade 13 Vorhaben zur Billigung vorgelegt worden. Für die restlichen 20 Projekte bleiben gerade mal zwei Monate. In dieser Zeit hat der Haushaltsausschuss vier Sitzungen geplant. Das macht fünf Vorlagen pro Sitzung.

Redaktion / gwh