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Der österreichische Verteidigungshaushalt soll nach einer jahrzehntelangen Durststrecke 2023 um ein Viertel auf 3,38 Milliarden Euro steigen. Das haben der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Die Verteidigungsausgaben entsprechen 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

In den kommenden vier Jahren wolle Österreich 16 Milliarden Euro für die Verteidigung aufwenden, so die Ministerin. Bis 2027 solle das Verteidigungsbudget schrittweise um knapp 500 Millionen Euro jährlich auf 5,25 Milliarden Euro erhöht werden. Das entspreche 1,5 Prozent des BIP. Möglicherweise komme noch ein Sonderprogramm für Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro hinzu, wird Tanner in einer Mitteilung zitiert.

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Leopard 2 A4 des Bundesheeres (Foto: Ali Schafler/ORF)

Der Generalstab habe einen „Aufbauplan 2032“ vorgelegt, führte die Ministerin aus, der der Stärkung des Bundesheeres im Kernbereich der militärischen Landesverteidigung dienen solle. Generalmajor Bruno Hofbauer, Planungschef des Bundesheeres, erläuterte die drei Schwergewichte des Aufbauplans:

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  1. Verbesserung der Mobilität der Einsatzkräfte
  2. Erhöhung des Schutzes und der Wirkung für Soldatinnen und Soldaten
  3. Autarkie zur Stärkung der Verteidigungsbereitschaft

Darin enthalten sind die Erweiterung und Modernisierung der geschützten Mobilität und der Transportkapazitäten, der Hubschrauberflotte und der aktiven Luftraumüberwachung. Es wird in den Schutz vor Bedrohungen aus der Luft und in fortschrittliche Sensoren für die Aufklärungskräfte investiert. Die mechanisierte Truppe mit Kampfpanzern, Schützenpanzern, Pionierpanzern und der Artillerie wird modernisiert. Nicht zuletzt gehören autarke Kasernen mit selbst erzeugter Energie und hohem Schutzgrad, ausreichend Versorgungsgüter, hochwertige Sanitätsversorgung zu den Zielen des Aufbauplans. Fähigkeitssteigerungen für den Kampf im Cyber-Raum und die elektronische Kampfführung sind ebenso vorgesehen wie für digitale Führungs- und Kommunikationsmittel als Voraussetzung für den wirkungsvollen Einsatz des modernen Bundesheeres.

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Eurofighter des Bundesheeres (Foto: Bundesheer)

Größere, bereits eingeleitete Rüstungsprogramme sind u.a. die Erneuerung der Pandurflotte (ESuT berichtete) und die Beschaffung leichter Mehrzweckhubschrauber AW169M (ESuT berichtete). Als neue Programme könnten die Erneuerung der Kampfbekleidung, die Beschaffung weiterer (drei) Eurofighter und die Nachrüstung der vorhandenen Kampfflugzeuge, die Nachfolge des Transportflugzeugs C130 sowie die Nachrüstung der Kampfpanzerflotte Leopard 2A4 in Frage kommen.

Redaktion / gwh