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Rheinmetall hat einen weiteren Auftrag zur Lieferung von zwei Flugabwehrsystemen Skynex an einen europäischen Kunden gemeldet. Der Auftrag habe einen Wert im unteren dreistelligen Millionen Euro-Bereich und schließe wie beim Erstauftrag die Einbindung von HX-Lkw ein. Im Dezember 2022 hatte Rheinmetall mit einer sehr ähnlichen Meldung über einen Lieferauftrag von ebenfalls zwei Skynex-Systemen informiert, der der Ukraine zugeordnet werden konnte (ESuT berichtete). Damals wurde der Auftragswert mit 182 Millionen Euro angegeben. Auch mit Blick auf die aktuelle Unterstützungsliste des BMVg kann der neue Auftrag der Ukraine zugeordnet werden.

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Das Skynex-Flugabwehrsystem kann mit seinen Sensoren und Effektoren auf Lkw mit Containerrahmen an den Einsatzort transportiert und eingesetzt werden. (Foto: Rheinmetall)

Skynex ist laut Beschreibung von Rheinmetall eine offene Architektur, die auf die kanonenbasierte Flugabwehr setzt und sich daher besonders für den im Nächstbereichsschutz eignet, wo Lenkwaffen nicht effektiv wirken können. Die von dem Unternehmen für diesen Zweck entwickelte, programmierbare 35mm-Munition des Typs Ahead sei wesentlich günstiger als vergleichbare lenkwaffenbasierte Systeme. Außerdem sei es nicht möglich, die 35mm-Munition nach Abschuss durch elektronische Gegenmaßnahmen zu beeinflussen oder gar abzulenken. Die Erfolge des 35mm-Flakpanzers Gepard in der Ukraine unterstreichen, mit welcher Effizienz die kanonenbasierte Flugabwehr Luftziele – besonders Marschflugkörper und Drohnen – abwehren kann.

Im Skynex-Konzept seien Luftraumüberwachung und Effektoren separiert, so Rheinmetall weiter. Daher können missionsabhängig die benötigten Mittel an das Führungssystem angeschlossen werden. Sowohl Radaranlagen verschiedener Hersteller als auch eine Vielzahl von Effektoren können in das System integriert werden, sofern eine eigene Trackingeinheit vorhanden ist. Auch ganze Flugabwehrsysteme, wie Skyshield oder Skyguard, können via Skynex genutzt werden. Dabei werden in einem abgesetzten Befehls- und Waffeneinsatzzentrum die erkannte Luftlage, die Sensoren und Effektoren dargestellt und sind für Zielzuweisungen verfügbar.

Redaktion / gwh