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31 US-Ausbildungspanzer für den Typ M1 „Abrams“ sind auf dem US-Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr eingetroffen. Das hat einer der beiden Pentagon-Sprecher, Brigadegeneral der Luftwaffe Patrick S. Ryder, am 15. Mai in Washington mitgeteilt. Auf diesen Panzern sollen ukrainische Besatzungen in den kommenden Wochen ausgebildet werden.

Im Januar hatten die Vereinigten Staaten angekündigt, Kampfpanzer mit fortschrittlicher Panzerung und Bewaffnung an die Ukraine liefern zu wollen. Ursprünglich war geplant, dafür die modernere Version M1A2 überholen und nach Deutschland verlegen zu lassen. Im März hat dann jedoch das US-Verteidigungsministerium entschieden, die ältere Version M1A1 auf die Reise nach Europa zu schicken, da diese schneller in den USA überholt werden könnte. Auch wenn der kampfwertgesteigerte M1A2 im Vergleich zum 6,3 Tonnen leichteren M1A1 über erhöhten Panzerschutz und verbesserte Fahrzeug-Führbarkeit verfügt, werde die für die Ukraine bestimmte M1A1-Variante eine zum M1A2 „sehr vergleichbare Fähigkeit“ haben, so General Ryder.

Laut Pentagon liegen die Vereinigten Staaten gut im Zeitplan, um 31 einsatzfähige Kampfpanzer im Herbst an die Ukraine liefern zu können. Zuvor sollen die ukrainischen Besatzungen auf den Schulungsversionen in Deutschland ausgebildet werden, während gleichzeitig in den USA die M1A1-Exemplare für den Einsatz in der Ukraine überholt werden. Neben den Besatzungen wird auch ukrainisches Wartungspersonal am „Abrams“ geschult, um die Gefechtsfahrzeuge einsatzfähig zu halten, so der Pentagon-Sprecher.

Rund 500 ukrainische Soldaten werden aktuell auf den US-Übungsplätzen in Grafenwöhr und Hohenfels – ebenfalls in Bayern gelegen – an verschiedenen Waffensystemen geschult. Neben der Schießausbildung gehört dazu auch das Training in medizinischer Ersthilfe. Seit Kriegsbeginn haben rund 10.700 ukrainische Soldaten diese US-Ausbildung in Deutschland durchlaufen, um anschließend in ihrer Heimat an der Front eingesetzt zu werden. Von diesen wurden 6.100 Ukrainer an Handfeuerwaffen und 4.000 an besonders anspruchsvollen Waffenplattformen ausgebildet. 600 ukrainische Offiziere absolvierten unterdessen eine Stabsausbildung.

Gerd Portugall