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Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz hat Rheinmetall mit einem Memorandum of Understanding die Gründung eines Joint Ventures mit einem ukrainischen Unternehmen eingeleitet, dass in der Ukraine ein neues Munitionswerk eröffnen soll.

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Rheinmetall will seine Kapazität zur Produktion von 155mm-Artilleriemunition mit einem Werk in der Ukraine ausbauen. (Foto: Gerhard Heiming)

Das „Ukrainische Kompetenzzentrum für Munition“ soll künftig eine sechsstellige Zahl von Geschossen im Kaliber 155mm pro Jahr fertigen, inklusive entsprechender Treibladungen, schreibt Rheinmetall. Hierzu wollen die JV-Partner eine neue Produktionsanlage bauen und künftig gemeinsam betreiben. An dem Gemeinschaftsunternehmen werde Rheinmetall 51 Prozent der Anteile halten, 49 Prozent entfallen auf den ukrainischen Partner.

„Der Bedarf an Artilleriemunition in vielen Ländern ist enorm – zuallererst natürlich in der Ukraine. Unsere Absicht, dort nun ein weiteres Joint Venture zu gründen, unterstreicht, wie ernst es Rheinmetall mit der Unterstützung des Landes ist. Das Gemeinschaftsunternehmen wird einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine leisten und damit der Sicherheit in Europa dienen“, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.

„Wir wollen der Ukraine ein leistungsfähiger Partner dabei sein, die einst starke wehrtechnische Industrie in der Ukraine wiederaufzubauen und die Autonomie ukrainischer Kapazitäten sicherzustellen. Schon heute sind wir der wichtigste rüstungsindustrielle Partner des Landes. Insgesamt haben wir mit der Ukraine aktuell Projekte im Wert von mehreren Milliarden Euro in Arbeit, und fast täglich wird es mehr“, so Papperger weiter.

Erst am 12. Februar war im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz im niedersächsischen Unterlüß der symbolische erste Spatenstich für ein neues Werk gesetzt worden, in dem – neben Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie – ab 2025 ebenfalls Artilleriemunition produziert werden soll (ESuT berichtete).

Bereits im Oktober 2023 hatten die Rheinmetall AG und der ukrainische Staatskonzern Ukrainian Defense Industry JSC (UDI, vormals Ukroboronprom) ein erstes Joint Venture in Kiew gegründet – die Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC (ESuT berichtete). In einem ersten Schritt werden Einsatzfahrzeuge gewartet und instandgesetzt, später sollen auch gepanzerte Fahrzeuge in der Ukraine gefertigt werden.

Redaktion / gwh