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In den vergangenen vier Monaten hat der Sensor-Lösungsanbieter Hensoldt neue Aufträge im Wert von 1,1 Milliarden Euro verbucht, hat das Unternehmen gemeldet. Das ist etwa so viel wie im ersten Halbjahr 2023. Der Auftragsbestand dürfte auf über sechs Milliarden Euro ansteigen und liegt damit beim Dreifachen des Jahresumsatzes.

Als Großaufträge, die zu dem Auftragszuwachs beigetragen haben, nennt Hensoldt das im Januar beauftragte deutsche Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS), weitere Beschaffungen des TRML-4D-Luftverteidigungsradars sowie für das Radar des Eurofighter und Optiksysteme für gepanzerte Fahrzeuge.

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Das Radar TRML_4D gehört zu den Systemen, die zum Auftragszuwachs bei Hensoldt beigetragen haben. (Foto: Hensoldt)

„Wie in unserem Geschäft üblich, haben wir eine große Anzahl von Aufträgen vor und um den Jahreswechsel erhalten. Es zeigt deutlich, dass wir im Hinblick auf unsere Wachstumsziele voll auf Kurs sind“, sagt Hensoldt-CFO Christian Ladurner.

Das Projekt LVS NNbS spielt mit einem Auftragswert von annähernd 300 Millionen Euro dabei für Hensoldt eine große Rolle. Damit erhalte die Bundeswehr ein hochmodernes System zum Schutz von Bodentruppen im Einsatz sowie bei der Absicherung von Gefechtsständen und Liegenschaften gegen Bedrohungen aus der Luft. Aus dem Hensoldt-Portfolio seien daran alle Geschäftsbereiche – Radar, Optronik, Spectrum Dominance und Services – beteiligt.

Zu den Umsatzträgern gehöre auch das international erfolgreiche Luftverteidigungsradar TRML-4D, für das Hensoldt im Gesamtjahr Aufträge für mehr als 20 Radare mit einem Auftragswert von circa 350 Millionen Euro erhalten hat. Das Radar ist Teil des LVS IRIS-T SLM, von dem eine große Anzahl für die Ukraine, Deutschland und zahlrieche NATO-Staaten bestellt worden ist.

Die Entwicklung des Eurofighter-Radars stellte mit einem Auftragswert von annähernd 100 Millionen Euro Hensoldt zufolge ebenfalls einen substantiellen Teil des Auftragseingangs im vierten Quartal. Stark nachgefragt waren auch Optiken und Selbstschutzsysteme für die Panzerfahrzeuge Leopard und Puma, die mit über 60 Millionen Euro zum Wachstum des Auftragsbestands beigetragen haben.

„Sensorlösungen und Elektroniksysteme sind für eine leistungsfähige Verteidigung unverzichtbar“, stellte Ladurner fest. „Angesichts der wachsenden internationalen Spannungen erwarten wir daher eine wachsende Nachfrage nach diesen Produkten, der wir mit einer systematischen Erweiterung unserer Produktionskapazitäten begegnen.“

Redaktion / gwh