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Das NATO Aufklärungs- und Überwachungssystem (Alliance Ground Surveillance System, AGS) ist mit Anfangsfähigkeiten (Initial Operating Capability, IOC) einsatzbereit. Diesen wichtigen Meilenstein hat der Oberste Alliierte Befehlshaber der NATO, General Tod Wolters, am 15. Februar 2021 bekanntgegeben.

Im November 2020 war das fünfte und letzte unbemannte Fluggerät vom Typ RQ-4D Phoenix von Northrop Grumman auf der auf der Haupteinsatzbasis (Main Operating Base, MOB) der NATO Alliance Ground Surveillance Force (NAGSF) in Sigonella/Sizilien gelandet. Bis 2022 soll der Stützpunkt mit allen Anlagen voll ausgebaut sein. Die volle Einsatzbereitschaft soll bis 2025 erreicht werden. Dann sollen 550 Mitarbeiter aus den 15 NATO-Staaten, die das System unterstützen, dort tätig sein.

Die AGS-Fähigkeit ermöglicht es dem Bündnis, von Flugzeugen mit großer Flughöhe und langer Flugdauer aus, die über große Entfernungen und bei allen Wetter- und Lichtverhältnissen operieren, weite Gebiete dauerhaft zu überwachen. Mit Hilfe fortschrittlicher Radarsensoren werden diese Systeme kontinuierlich bewegliche Objekte erkennen und verfolgen und Radarbilder von Gebieten von Interesse und stationären Objekten liefern. Alle 30 NATO-Staaten werden Zugang zu den von ihnen generierten Informationen haben.

Das Aufklarungs- und Überwachungssystem der NATO wird von der NATO Alliance Ground Surveillance Management Agency (NAGSMA) im Auftrag von 15 Bündnispartnern beschafft. Mit der Übergabe der Anlagen übernimmt die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) die Verantwortung für das Lebenszyklusmanagement der AGS-Flotte.

Die Flugzeuge werden von der AGS-Haupteinsatzbasis (Main Operating Base, MOB) in Sigonella ferngesteuert und fliegen überwiegend im NATO-Luftraum oder im internationalen Luftraum. Seit dem ersten Trainings- und Einweisungsflug im Juni 2020 haben zahlreiche Einsätze stattgefunden, bei denen erfolgreich Luftüberwachungsdaten gesammelt wurden, die die Leistungsfähigkeit der Plattform für die NATO belegen.

Gerhard Heiming