Print Friendly, PDF & Email

Der italienische Rüstungskonzern Leonardo und die europäische Rüstungsholding KNDS, der Zusammenschluss aus der deutschen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der französischen Nexter, haben vereinbart, in Zukunft intensiver zusammenzuarbeiten. In einer gemeinsamen Presseerklärung haben die Unternehmen über die – unter der Schirmherrschaft des italienischen Verteidigungsministeriums – beschlossene strategische Allianz informiert. Ein Ziel sei, einen echten europäischen Verteidigungskonzern zu schaffen.

Konkret richtet sich die Zusammenarbeit auf zwei Projekte: das Main Ground Combat System (MGCS), das derzeit noch ein deutsch-französisches Programm ist, und der Leopard 2 A8, der nach dem Beschaffungsvertrags Deutschlands (ESuT berichtete) mit KMW, dem deutschen KNDS-Anteil, auf der Wunschliste der Italiener steht.

„Darüber hinaus haben Leonardo und KNDS eine Vereinbarung zur gemeinsamen Umsetzung des geplanten Beschaffungsprogramms für Kampfpanzer (MBT) mit einer Lösung auf der Grundlage des Leopard 2 A8 unterzeichnet. Die Unternehmen werden bei der Entwicklung, Herstellung und Wartung der Leopard 2 A8-Lösung für das italienische Heer sowie bei den Unterstützungsplattformen zusammenarbeiten“, heißt es in der Presseerklärung.

blank
In Ermangelung erster Bilder vom Leopard 2 A8 oder MGCS hier der schon häufig gezeigte Blick auf einen Leopard 2 A7A1, der die gegenwärtige Spitze der Leopard 2 Baureihe markiert. (Foto: EuroTrophy)

Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen in Italien weitere Produktions- und Entwicklungskapazitäten geschaffen werden, die für zukünftige europäische und Exportprojekte genutzt werden können.

Das italienische Verteidigungsministerium hat die Ausrüstung der Streitkräfte im Documento Programmatico Difesa 2023-2025 beschrieben. Zur Erneuerung der Landstreitkräfte seien darin Programme zur Beschaffung des Kampfpanzers Leopard mit Unterstützungsfahrzeugen und unter dem Programmnamen AICS (Armored Infantry Combat System) neue Schützenpanzer (IFV) plus Kampfunterstützungssysteme aufgeführt. Überdies unterstützte die Allianz die im Aktionsplan des kürzlich von den Regierungen Italiens und Deutschlands unterzeichneten Abkommens festgelegte Strategie.

Die Einbindung des italienischen Konzerns Leonardo kann sich als wichtiger Schritt in Richtung eines europäischen Rüstungskonsortiums erweisen, wenn es gelingt, durch Arbeitsteilung die Ressourcen zu bündeln. Es ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe erforderlich, bei der nationale Besonderheiten berücksichtigt werden aber nationale Interessen zugunsten der Gemeinschaft hintan gestellt werden sollten.

Redaktion / gwh