Aktuelle Bilder der israelischen Streitkräfte (Israel Defence Forces, IDF) zeigen den hochgeschützten Truppentransporter Eitan im Einsatz, vermutlich in Gaza-Streifen. Erst im Mai hatte das Verteidigungsministerium die ersten acht Eitan aus der Serienproduktion an die Truppe übergeben.
Aufgrund der Erfahrungen aus dem Gaza-Konflikt 2014 hatte Israel die Entwicklung eines neuen geschützten Transportpanzers begonnen. Bei der Nutzung des 60 Tonnen schweren Transportpanzers auf Kette, Namer, hatten sich Fähigkeitslücken gezeigt. Jetzt wird das Fahrzeugspektrum um ein leichteres Fahrzeug ergänzt. Die Überlebensfähigkeit der Besatzung, erreicht durch hohen Schutz, hohe Beweglichkeit und Bewaffnung, stand im Mittelpunkt der Entwicklung.
Entstanden ist ein 8×8-Radfahrzeug in der 40-Tonnen-Klasse mit hohem Schutz gegen Minen und Beschuss und aktivem Schutz mittels des System Iron Fist. Der hohe Minenschutz (vermutet wird Level 5b nach STANAG 4569) wird u.a. erreicht durch einen V-förmigen Unterboden und doppelten Boden. Der Grundschutz durch den Panzerstahl der Fahrzeugwanne wird ergänzt durch Verbundpanzerung. Als Antrieb dient ein 550-kW-Turbo-Diesel von MTU, der das Fahrzeug auf bis zu 90 km/h beschleunigen kann. Die acht angetriebenen Räder an hydropneumatisch gefederten Achsen verfügen über Reifendruckregelung und Notlaufeigenschaften. In der Kabine finden neben Kommandant, Fahrer und Richtschütze bis zu neun Infanteristen Platz. Als Bewaffnung ist eine ferngesteuerte Waffenstation mit 12,7mm-Maschinengewehr installiert. Elektrooptische Beobachtungsmittel und Wärmebildgeräte ermöglichen Aufklärung und Feuerkampf bei Tag und Nacht über die digitale Feuerleitanlage. Besonderer Wert wurde auf die Vernetzung gelegt, mit der das Lagebild ständig mit den übergeordneten Ebenen und den Nachbarn ausgetauscht werden kann.
Der modulare Aufbau des Fahrzeugs ermöglicht die Konfiguration als Infanteriekampffahrzeug. Dazu erhält der Eitan einen Samson-Turm, der nach Wahl mit einer Schnellfeuerkanone und einem Starter für Panzerabwehrraketen sowie Maschinengewehr ausgestattet werden kann.
Gerhard Heiming
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