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Am 26. Juli 2020 fand der erfolgreiche Erstflug der Drohne Heron TP in Israel statt. Diese Dohne ist auch für die Bundeswehr vorgesehen. Heron TP ist ein unbemanntes Fluggerät für mittlere Flughöhe und lange Flugdauer (MALE-UAV), das die Israel Aerospace Industries auf der Basis der Drohne Eitan entwickelte, die seit zehn Jahren in Israel eingeführt ist. Gegenüber seinem Vorgänger Heron 1 wurden die Aufklärungssensoren verbessert, die Flughöhe auf 12.000 m gesteigert und die Einsatzzeit im Zielgebiet verdoppelt. Damit kann ein über mehrere Tage durchgehender Aufklärungsbetrieb erreicht werden. Die strategischen, operativen und taktischen Einsatzmöglichkeiten wurden verbessert.

Am 13. Juni 2018 hatte die Bundesregierung einen Vertrag mit dem israelischen UAV Executive Office – im Directorate of Defense Research and Development (DDR&D) des israelischen Verteidigungsministeriums – geschlossen. In diesem Vertrag wurde die Modifizierung der Heron TP nach deutschen militärischen Forderungen durch ein Konsortium bestehend aus dem Hersteller IAI und Airbus DS Airborne Solutions (ADAS) festgelegt. Die Anpassung des Fluggeräts liegt trotz Einflüssen durch die Corona-Pandemie im Zeitplan, ein erster Einsatz ist noch in 2020 vorgesehen.

 

 

Deutschland hat fünf Fluggeräte und vier Bodenstationen bestellt. Damit ist ein gleichzeitiger Einsatz in zwei verschiedenen Einsatzgebieten möglich. In einem langfristigen Vertrag betreibt ADAS die Drohnen im Einsatzgebiet und stellt die Heron TP flugfertig bereit. Zeitgerechte Wartung und Durchführung von Reparaturen liegen in der Verantwortung von ADAS.

Die Piloten der Luftwaffe, die die Heron TP nach dem Start übernehmen und Aufklärungsaufträge durchführen sollen, werden seit 2018 in Israel ausgebildet.

Damit scheint der geplante Einsatzbeginn von Heron TP noch vor Ablauf diesen Jahres wahrscheinlich.

Gerhard Heiming