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Sieben EU-Mitgliedstaaten haben im Rahmen des Schnellverfahrens der Europäischen Verteidigungsagentur EDA für die gemeinsame Beschaffung von 155-mm-Munition Aufträge an die europäische Industrie erteilt. Das hat die EDA mitgeteilt. In den kommenden Wochen und Monaten könnten weitere Aufträge, z. B. für nationale Nachschublieferungen, hinzukommen.

„Dank der von der EDA mit der europäischen Verteidigungsindustrie ausgehandelten Verträge kaufen mehrere Mitgliedstaaten gemeinsam 155-mm-Artilleriemunition“, sagte der Hohe Vertreter der EU, Josep Borrell, der auch Leiter der EDA ist. „Es werden noch mehr erwartet. Wir brauchen dies für die Ukraine, aber auch für die EU. Die gemeinsame Beschaffung ist der beste Weg, um gemeinsam effizienter und effektiver zu wirtschaften. Dies ist ein neuer Schritt auf dem Weg zu einer besser koordinierten und leistungsfähigeren EU-Verteidigung“, so Borell weiter.

Das EDA-Schnellverfahren für 155-mm-Munition umfasst der EDA zufolge alle Geschosse und ihre Bestandteile (Zünder, Geschosse, Ladungen, Zündmittel) für vier verschiedene, moderne, in Europa entwickelte und hergestellte Waffenplattformen (die französische Caesar, die polnische Krab, die deutsche Panzerhaubitze 2000 und die slowakische Zuzana), die von den ukrainischen Streitkräften am häufigsten verwendet werden.

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Die gemeinsam beschaffte Munition ist für Haubitzen wie die Panzerhaubitze 2000 vorgesehen, mit denen die Ukraine NATO Standardmunition in ihrem Abwehrkampf einsetzt. (Foto: EDA)

Derzeit gibt es nach Angaben der EDA neun Rahmenverträge mit der Industrie. Die Aufträge der sieben Mitgliedstaaten, die sowohl für Komplett- als auch für Teilkomponenten unterzeichnet wurden, können im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität erstattet werden. Die EDA könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine vertraglichen Einzelheiten bekannt geben.

Die gemeinsamen Beschaffungsbemühungen der EDA sind Teil eines dreigleisigen Konzepts zur Lieferung von mehr Artilleriemunition und Raketen an die Ukraine, das der Rat der EU im März 2023 beschlossen hat (ESuT berichtete).

Im Rahmen dieses dreigleisigen Ansatzes unterstützt die EU die Mitgliedstaaten bei der Lieferung von Artilleriemunition und Flugkörpern aus nationalen Beständen, bei der Bündelung der Nachfrage und der gemeinsamen Beschaffung von 155-mm-Munition sowie beim Ausbau der Produktionskapazität der europäischen Verteidigungsindustrie (ESuT berichtete) .

Redaktion / gwh