In einer langen Kolonne von zwanzig Lastzügen mit je zwei aufgelasteten Containern hat Rheinmetall das im September 2022 bestellte mobile Feldhospital in die Ukraine geliefert. Die Rheinmetall-Tochter Rheinmetall Mobile Systeme GmbH (RMS) hat die medizinischen Einrichtungen in die Container integriert. Einschließlich Ausbildungsleistungen und den Transportmitteln hat der Auftrag einen Wert von rund neun Millionen Euro.
Wie Rheinmetall schreibt, erfolgte die Übergabe des mobilen Feldhospitals in zwei Schritten: Zunächst absolvierten zehn ukrainische Soldaten eine 14-tägige Schulung im Auf- und Abbau sowie im Transport und im Betrieb des Hospitals. Im Anschluss daran erfolgte die offizielle Übergabe an die Ukraine am festgelegten Übergabeort.
Die Ukraine verfügt jetzt Rheinmetall zufolge über ein modernes mobiles Lazarett mit 32 Patientenbetten, von denen acht für Intensivpflege ausgerüstet sind. Das Lazarett biete einen Operationssaal mit zugehöriger Sterilisation, eine bildgebende Diagnostik mit Röntgen und Computertomographie, ein Labor, eine Apotheke sowie Verwaltungs- und Personalbereiche. Es entspreche damit dem Role-2-Standard der NATO.
Das Hospital sei eine komplett autarke sanitätsdienstliche Versorgungseinheit, so Rheinmetall. Es enthalte nicht nur medizinische Module in erweiterbaren Containern und Zelten, sondern versorge sich über Generatoren auch selbständig mit Strom und medizinischen Gasen. Ebenso integriert seien die Wasserversorgung inklusive Aufbereitung und Dekontamination sowie Unterbringungseinheiten mit Sanitärmodulen für Patienten und Personal. Der sensible Computertomograph im Container sei mit einem aufwendigen Transportsystem gefedert. Dies ermögliche einen Transport zu Land, zu Wasser und in der Luft sowie eine sofortige Einsatzbereitschaft nach Verlegung des Systems. Grundsätzlich werden im gesamten Lazarett ausschließlich wiederverwendbare Materialien eingesetzt, da das System für den mobilen Einsatz konzipiert sei.
RMS kündigte an, in zwei weiteren Lieferungen Ende 2023 und Anfang 2024 zusätzlich zwei hochmobile Rettungsstationen an die Ukraine zu übergeben.
Redaktion / gwh