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Die Bundeswehr hat den ersten von 13 geschützten Verwundeten-Transport-Containern (GVTC) vom Hersteller Airbus Defence and Space (ADS) übernommen. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, dient dieser erste GVTC als Nachweismuster. Das bedeute, dass die Bundeswehr den Container auf Herz und Nieren testen und sein Sanitätspersonal darauf schulen und ausbilden werde.

Nach positivem Ausgang des Leistungsnachweises und der Einsatzprüfung wird die integrierte Nachweisführung mit der Erklärung der Bereitschaft zur Übernahme durch die künftigen Nutzer/Betreiber abgeschlossen. Anschließend geht der GVTC in die Serienproduktion. Die zwölf Serien-GVTC sollen dann von 2024 bis 2026 an die Bundeswehr übergeben werden.

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Der Verwundeten-Transport-Container schützt vor chemischen Kampfstoffen, Beschuss und schweren Explosionen und kann ohne Hilfsmittel auf Transport-Lkw verladen werden. (Foto: Airbus Defence and Space)

Wie ADS schreibt, wurde der GVTC unter anderem mit den Partnerunternehmen Drehtainer GmbH und Binz Automotive entwickelt. Drehtainer liefert den Container mit integrierter Schutzausrüstung auf dem geforderten Level. Binz liefert die medizinischen Geräte und Ausrüstungsgegenstände für die Unterbringung und die (intensiv-)medizinische Betreuung der Verwundeten.

Der GVTC basiert ADS zufolge auf dem internationalen ISO-Standard-20-Fuß-Container und wiegt nach früheren Angaben ca. 13,5 Tonnen. Mit rund sechs Metern Länge lasse er sich über ein integriertes Hakenabrollsystem problemlos auf vorhandene Bundeswehr-Lkw aufsetzen. Kräne oder andere Sondervorrichtungen werden nicht benötigt.

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Im Verwundeten-Transport-Container können bis acht Patienten behandelt und transportiert werden (Foto: Airbus Defence and Space)

Im GVTC können zwei Sanitätskräfte bis zu acht Patienten behandeln und beispielsweise ihre Vitalfunktionen und Sauerstoffsättigung überwachen, Defibrillationen durchführen oder Patienten über die integrierte Sauerstofferzeugungsanlage beatmen lassen. Seine Insassen und das Equipment an Bord seien im Container zudem vor chemischen Kampfstoffen, Beschuss und schweren Explosionen geschützt, so ADS weiter. Ein Stromerzeugungsaggregat ermögliche den autarken Betrieb über Stunden hinweg. Die Hochleistungs-Klimaanlage erlaube den Einsatz des GVTC auch unter extremen Klimabedingungen.

Im geschützten Verwundeten-Transport-Container kann das Sanitätspersonal der Bundeswehr Verletzte sicher transportieren und medizinisch versorgen

Im Juni 2021 hatte das BAAINBw die Lieferung der GVTC zum Stückpreis von ca. drei Millionen Euro in der Zeit von 2024 bis 2026 vereinbart (ESuT berichtete).

Redaktion / gwh