Print Friendly, PDF & Email

Die EU will neue Technologien für Systeme für den Bodenkampf entwickeln, die dann bei den Streitkräften der EU-Staaten möglichst gemeinsam eingeführt werden können. Ziel ist es, Synergien, Standardisierungen und Interoperabilitätsfähigkeiten von gepanzerten Fahrzeugen zu maximieren, um anspruchsvollen Anforderungen (extremes Klima und extreme geographische Bedingungen) zu genügen und gleichzeitig innovative Technologien und Konzepte einzuführen. Dazu hat die EU das FAMOUS-Konsortium (European Future Highly Mobile Augmented Armoured Systems) ausgewählt, um im Rahmen des European Defence Industrial Development Programme (EDIDP) Fähigkeiten für den Bodenkampf zu entwickeln, die in gepanzerte Plattformen der nächsten Generation einfließen und zur Aufrüstung bestehender Systeme genutzt werden können. Dabei werden verschiedene Fahrzeugtypen ins Visier genommen, wie z.B. zukünftige geländegängige taktische Fahrzeuge (All-Terrain Vehicle, ATV), leichte gepanzerte Kampffahrzeuge (Light Armoured Vehicle, LAV) und mittlere Kampfpanzer (Main Battle Tank, MBT).

Themen der mit neun Millionen Euro dotierten Studie sind Mobilität mit Hybridbetrieb, Stromerzeugung und Energiespeicherung sowie Sicherheitssysteme, Situationsbewusstsein, Robotik, C4I-Lösungen,

Waffensysteme und moderne Lösungen zur Unterstützung des Lebenszyklus. Die Studie soll im Herbst 2021 beginnen und nach 24 Monaten abgeschlossen sein.

Das FAMOUS-Konsortium wird vom finnischen Hersteller gepanzerter Radfahrzeuge, Patria Land, koordiniert. Zu den 20 Unternehmen des Konsortiums aus neun EU-Ländern gehören Integratoren von Bodenkampfsystemen und Hightech-Mittelständler sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Sie bringen hochgradig komplementäre Expertise, Technologien und Know-how in das Projekt ein. Aus Deutschland beteiligen sich: Diehl Defence, DST Defence Service Tracks, FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft und Krauss-Maffei Wegmann.

„Dieses Entwicklungsprogramm ist nicht nur wegen der Plattformentwicklung wertvoll, sondern auch, weil es ein einzigartiger und innovativer Ansatz ist, um Bereiche der nächsten Technologiegeneration zu entwickeln, die in einer Vielzahl von gepanzerten Fahrzeugen und Systemen eingesetzt werden können,“ sagte Jussi Järvinen, Präsident des Patria-Geschäftsbereichs Land.

Gerhard Heiming