Print Friendly, PDF & Email

Immer mehr Streitkräfte beschaffen Infanterietürme mit umfassenden Einsatzoptionen. So wurden bemannte und unbemannte Infanterietürme bereits für Litauen, Australien, Deutschland und Großbritannien beschafft bzw. werden entwickelt. Jetzt hat die Artec, das Rheinmetall/KMW-Joint Venture, eine weitere Variante eines Infanteriekampffahrzeugs (IFV) Boxer vorgestellt, wie der Verteidigungsanalyst Nicholas Drummond via Twitter berichtet hat. Demnach ist der Boxer IFV für ein Land im Naher Osten vorgesehen.

Das Missionsmodul trägt einen unbemannten RT 60-Turm von Kongsberg mit einem Gewicht von rund drei Tonnen. Als Hauptwaffe ist die XM813 30-mm-Kanone von Northrop Grumman eingebaut, eine Weiterentwicklung der Bushmaster Maschinenkanone für moderne Munition. Mit der Kanone kann programmierbare Airburst-Munition verschossen werden, die besonders wirksam gegen fliegende Ziele auch auf kurze Entfernung (wie z.B. UAV) eingesetzt werden kann. Die Kanone ist vorbereitet für neue Munitionssorten, z.B. gelenkte Munition mit und ohne Annäherungszünder. Als Sekundärwaffe ist ein Maschinengewehr auf einer separaten Waffenstation vorgesehen. Wahlweise kann ein leichtes (7,62 x 51mm) oder schweres (12,7 x 99mm) Maschinengewehr genutzt werden. Der Turm ist am Heck mit einem Werfer für die Panzerabwehrlenkrakete Missile Moyenne Portée (MMP) von MBDA ausgerüstet.

Kern der Ziel- und Beobachtungseinrichtung ist eine kompakte Wärmebildkamera aus der Catherine Familie von Thales.

Das von Drummond veröffentlichte Bild zeigt den Boxer IFV in Tarnfarben mit allen Waffen in schussbereiter Position. Daraus kann geschlossen werden, dass das Fahrzeug in seriennaher Ausführung zur Auslieferung bereitsteht.

Gerhard Heiming