Print Friendly, PDF & Email

Das deutsche Sensorhaus Hensoldt hat mit Israel Aerospace Industries (IAI) ein Abkommen unterzeichnet, dass die beiden Unternehmen gemeinsam Radarsysteme zur Abwehr ballistischer Raketen entwickeln und herstellen sowie sich an Projekten zur Luftraum- und Weltraumüberwachung beteiligen wollen.

In einem ersten Schritt, so geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung hervor, möchte Hensoldt gemeinsam mit der IAI-Tochter Elta ein Weitbereichsradar für die Fregatten F124 der Deutschen Marine anbieten. Diese Absicht geht einher mit dem Projekt Obsoleszensbeseitigung Weitbereichssensor und Fähigkeitserweiterung Luftverteidigung für die Fregatte Klasse 124, wofür bereits im Januar 2019 der Teilnahmewettbewerb eröffnet wurde. In ihrem 9. Rüstungsbericht hat das Bundesministeriums der Verteidigung im Juni 2019 das Upgrade des Weitbereichssensors SMART-L mit hoher Priorität versehen. Die Fähigkeit zur Abwehr ballistischer Raketen (Ballistic Missile Defence) wurde zugunsten einer beschleunigten Regeneration des Radars entkoppelt und soll in einem zweiten Schritt als eigenständiges Projekt  realisiert werden. Im Haushalt 2019 waren 314,8 Millionen Euro für das Programm bereitgestellt (52. Finanzplan, 2019-2023ff). Zu einem Vertragsabschluss ist es bisher noch nicht gekommen.

Die zur IAI gehörende Elta-Gruppe entwickelte die Ultra- und Spectra-Radar-Familie, die erweiterte Such- und Erkennungsfähigkeiten von ballistischen Raketen und Satelliten in größeren Reichweiten bieten. Für Hensoldt ergeben sich über diese Kooperation hinaus weitere Anknüpfungspunkte mit Israel Aerospace Industries (IAI Ltd.), die als Israels größtes Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen und für seine Technologielösungen weltweit anerkannt ist. Zur Palette gehören Satelliten, Flugkörper, Waffensysteme und Munition, unbemannte und Robotersysteme, Radare, C4ISR sowie Entwurf, Fertigung und Umrüstung von Flugzeugen beziehungsweise Flugzeugbaugruppen.

Hans Uwe Mergener