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Eine wachsende Zahl an Obsoleszenzen, steigende Betriebskosten und sinkende Verfügbarkeit erfordern die Außerdienststellung des Waffensystems Tornado. Das Nachfolgesystem soll die Gewähr bieten, die Aufgaben des Tornados auch in fordernden Szenarien mit hoher Aussicht auf Erfolg erfüllen zu können.

Seit dem Herbst 2017 prüfte die Bundeswehr vier mögliche Lösungen für die Tornado-Nachfolge: Eurofighter, F-35A, F-18E/F/G und F-15E. Bis zum Oktober 2018 sollte eine Empfehlung erarbeitet werden, die bis zum Ende des Jahres in eine Richtungsentscheidung münden sollte. Im Januar 2019 wurde diese Entscheidung bekanntgegeben. Die Auswahl wird auf die Waffensysteme Eurofighter und F-18 eingeschränkt. Die F-35 und die F-15 sind aus dem Rennen.

Das Tornado-Erbe

Seit über drei Jahrzehnten ist das Waffensystem Tornado ein wesentlicher Träger der Fähigkeiten zur Wirkung gegen Ziele am Boden. Der Tornado deckt dabei ein umfangreiches Spektrum an Operationsformen ab:

  • Taktische Luftaufklärung (Tactical Air Reconnaissance, TAR),
  • Unterstützung eigener Kräfte auf dem Gefechtsfeld (Close Air Support, CAS),
  • Abriegelung des Gefechtsfeldes aus der Luft (Air Interdiction, AI),
  • Wirkung gegen die gegnerischen Luftstreitkräfte am Boden (Offensive Counter Air, OCA),
  • Unterdrückung der gegnerischen Luftverteidigung (Suppression of Enemy Air Defence, SEAD),
  • Wirkung gegen Überwassereinheiten (Anti-Surface Warfare, ASuW),
  • Nukleare Teilhabe (NT).

Jede dieser Operationsformen erfordert Fähigkeiten, die sich in bordseitiger Hard- und Software sowie bestimmten in das System Tornado zu integrierende Außenlasten (Sensoren, Waffen) niederschlagen. Wenn der Eurofighter die Nachfolge des Tornados antreten soll, muss er ähnlich umfassende Luft-Boden-Fähigkeiten erwerben, die zudem auf die in den nächsten Jahrzehnten zu erwartende technische und taktische Entwicklung ausgerichtet werden müssen. 

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