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Als letzte parlamentarische Instanz hat der Haushaltsauschuss des Deutschen Bundestages der 25-Mio-Euro-Vorlage für die Beschaffung von 38 Eurofightern der Tranche 3B zugestimmt und damit grünes Licht für das Projekt gegeben. Nach Informationen der dpa haben die Ausschussmitglieder der Regierungskoalition (CDU/CSU und SPD), der FDP und der AFD zugestimmt, die von Bündnis90/Grüne haben sich enthalten und die der Linkspartei hat dagegen gestimmt. Über Einzelheiten des Projekts hatte ESuT schon hier und hier berichtet.

Neben den 38 Flugzeugen sollen auch Ersatzteile sowie Bodendienst-Prüfgerät und Sonderwerkzeug (BPS) beschafft werden. Das Verteidigungsministerium erwartet die ersten neuen Eurofighter 2025. Der Lieferzeitraum reicht bis 2030. Die Eurofighter der Tranche 1 müssen ausgetauscht werden, weil diese Flugzeuge nicht über das volle Leistungsvermögen der übrigen Eurofighter verfügen. Außerdem würden, so das Verteidigungsministerium, Ersatz- und Austauschteile nicht mehr hergestellt.

Drei der neuen Maschinen sind für Erprobungszwecke vorgesehen und werden dem zukünftigen nationalen Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter zugewiesen. Das Zentrum ist derzeit im Aufbau. Es soll die künftige Systembetreuung und Weiterentwicklung unter anderem des modernen E-Scan-Radars wesentlich unterstützen.

Das Hersteller-Konsortium Eurofighter GmbH kann jetzt auf den Montagelinien die Produktion fortsetzen, auf denen derzeit u.a. die Flugzeuge für arabische Emirate hergestellt werden. Die Aussichten, dass sich auch die Schweiz und Finnland für den Eurofighter entscheiden, könnten durch den Auftrag aus Deutschland verbessert werden. Außerdem wächst die Hoffnung, dass weitere Eurofighter bestellt werden, die einen Teil der alternden Tornado-Flotte ersetzen sollen. Das Verteidigungsministerium beabsichtigt – allerdings erst nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 – bis zu 55 weitere Eurofighter zu bestellen. Für die bisher mit dem Tornado wahrgenommene nukleare Teilhabe sollen F18 von Boeing bestellt werden.

„Die Sicherung der Quadriga ist eine hervorragende Nachricht für das gesamte Eurofighter-Unternehmen“, begrüßte Herman Claesen, CEO der Eurofighter GmbH die Entscheidung des Haushaltsausschusses. Das Unternehmen erwartet den Vertragsabschluss in naher Zukunft.

Gerhard Heiming