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Die Bundeswehr soll zwei Luftverteidigungssysteme vom Typ MANTIS (Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System) zur “dauerhaften Stärkung der Luftverteidigung“ an die Slowakei abgeben. Die Ausbildung der Slowaken an dem Waffensystem wird im Laufe der nächsten Monate in Deutschland beginnen. Dies geht aus dem Tagesbefehl des Bundesministers der Verteidigung, Boris Pistorius, und des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, vom 6. Februar hervor.

Mit der Übergabe der zwei Systeme verzichtet Deutschland auf alle MANTIS-Systeme, die in die Bundeswehr eingeführt sind. Bereits im vergangenen Dezember hatte die Tagesschau berichtet, dass Deutschland die Slowakei mit Flugabwehrsystemen unterstützen will. Dem damaligen Bericht zufolge sollten die MANTIS-Systeme im Osten des Landes, also an der Grenze zur Ukraine stationiert werden. In der Ostslowakei befindet sich auch das Instandsetzungszentrum, in dem unter anderem die von Deutschland und den Niederlanden gelieferten Panzerhaubitzen 2000 für die ukrainischen Streitkräfte gewartet werden.

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Sensor unit of the MANTIS air defense system (Photo: Bundeswehr / Lars Koch)

Bei dem Waffensystem MANTIS handelt es sich um ein stationäres Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereich. Es kann sogenannte RAM-Ziele (Raketen, Artillerie und Mörser) aber auch Drohnen und Marschflugkörper bekämpfen, um Einrichtungen oder Objekte zu schützen. Ein System MANTIS besteht aus zwei Sensoreinheiten mit Suchradar, Folgeradar, TV-Kamera, Infrarot-Kamera und einem Laserentfernungsmesser sowie einer Bedien- und Feuerleitzentrale und acht Geschütztürmen. Ein Geschützturm verfügt über eine 35-Millimeter-Revolverkanone, die mit einer theoretischen Kadenz von 1.000 Schuss pro Minute feuern kann. Dabei wird moderne AHEAD-Munition verschossen, die beim Verlassen des Rohres programmiert wird, sodass das Projektil einige Meter vor dem Ziel explodiert und dieses mit einer Wolke aus Subprojektilen zerstört. Hersteller von MANTIS ist das Rüstungsunternehmen Rheinmetall.

The Bundeswehr's two MANTIS systems are currently located in Group 61 anti-aircraft missiles. It takes four soldiers to operate a system.

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With the disposal of the MANTIS systems, the Bundeswehr is relinquishing another part of its ability to defend against threats from the air. It is true that the current plans of the German Armed Forces envisage, within the framework of the NNbS (near and close range protection) program, to have means available again in the future for combating air targets in the close and close range (ES&T reported). Bis diese neuen Systeme bei der Truppe angekommen sind, werden aber vermutlich noch Jahre vergehen.

Ole Henckel