Das französische Beschaffungsamt DGA (Direction générale de l’armement) und die schwedische Saab Group haben sich auf der Paris Air Show in einer gemeinsamen Absichtserklärung auf den Kauf von GlobalEye Frühwarn- und Kontrollflugzeugen (Airborne Early Warning and Control, AEW&C) verständigt.
Saab hat am 18. Juni mitgeteilt, dass die DGA zwei GlobalEye-Flugzeuge beschaffen will, einschließlich Bodenausrüstung, Schulung und Support. Optional sollen zwei weitere Flugzeuge beschafft werden.
Es wurde noch kein Vertrag geschlossen. Vielmehr leitet die DGA jetzt den Benachrichtigungsprozess ein, an dessen Ende die regierungsinterne Abstimmung und die Freigabe der Finanzmittel steht. Absicht ist es, den Beschaffungsvertrag in den kommenden Monaten abzuschließen.
Micael Johansson, Präsident und CEO von Saab, begrüßte die Ankündigung Frankreichs, GlobalEye beschaffen zu wollen. „Dadurch wird die Lageerkennung und Bedrohungserkennung der französischen Streitkräfte in der Luft, zu Lande und zu Wasser verbessert. Unsere Lösung wird es Frankreich ermöglichen, die volle souveräne Kontrolle über seine luftgestützte Frühwarn- und Kontrollfähigkeit zu behalten.“
Beschreibung GlobalEye
Nach der Beschreibung von Saab ist GlobalEye ist eine fortschrittliche Multi-Domain-AEW&C-Lösung mit einer Reihe von aktiven und passiven Sensoren, die eine Fernerkennung und Identifizierung von Objekten in der Luft, auf See und über Land ermöglichen. Durch die Bereitstellung von Echtzeitinformationen für Luft-, Land- und Seestreitkräfte ermögliche GlobalEye eine verbesserte Lageerkennung der Umgebung und eine frühzeitige Erkennung von Bedrohungen.
Saab hat für GlobalEye sein AESA-Radar Erieye ER (Extended Range) als Hauptsensor auf dem Rumpfrücken des modifizierten Langstrecken-Business-Jets Bombardier Global 6000 implementiert. Das System kann ohne Luftbetankung elf Stunden lang operieren. Die ersten GlobalEyes sind 2020 ausgeliefert worden.
Saab hat GlobalEye als Nachfolgesystem für die AWACS der NATO angeboten (ESuT berichtete). Zudem entwickelt Saab zusammen mit General Atomics Aeronautical Systems eine besatzungslose Version mit dem MQ-9B Reaper als Trägerfahrzeug (ESuT berichtete).
Redaktion / gwh