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Auf der Xponential Europe in Düsseldorf, der Fachmesse für unbemannte Systeme und Robotik, hat Rheinmetall zusammen mit der Tochtergesellschaft MIRA am 18. Februar die Teleoperation von Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr in der Praxis demonstriert.

Das teleoperierte Fahrzeug war mit einem Kamerasystem ausgerüstet, dass die Fahrersicht und eine Übersicht der Umgebung ständig aufnahm und in Echtzeit an den Fahrstand übermittelte. Aktuatoren im Fahrzeug setzten die Steuerbefehle in Lenkbewegungen bzw. Fahrpedalstellungen um. Für die Teleoperation selbst ist die wichtige Voraussetzung ein leistungsfähiges IT-System, das im Rheinmetall Technology Center mit Unterstützung der MIRA GmbH entwickelt wurde. Im Projekt POQUASIA (Post-quantum secure generic IoT application) ist eine skalierbare, echtzeitfähige und generische Internet of Things (IoT)-Plattform innerhalb einer Cloud-Umgebung unter Nutzung des 5G-Standards entstanden.

Der Fahrstand für teleoperiertes Fahren mit Lenkrad, Pedalen und großflächigen Bildschirmen sowie Kommunikationseinrichtung. (Foto: Gerhard Heiming)

Ziel des Projekts ist es, das Potenzial cloud-basierter Anwendungen am Beispiel der Teleoperation aufzuzeigen und den Einsatz von Post-quanten-Kryptographie zum Schutz vor zukünftigen Cyberbedrohungen zu testen, schreibt Rheinmetall in einer Mitteilung. Damit werden digitale Innovationen bereitgestellt, die höchste Anforderungen an Sicherheit, Latenz und Verfügbarkeit erfüllen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und unterstützt die europäische IPCEI-CIS-Initiative (Important Projects of Common European Interest-Cloud Infrastucture and Services) zur Realisierung eines einzigartigen Multi-Provider Cloud-Edge Continuums.

Im Rahmen der Messe haben die MIRA GmbH und das Projekt POQUASIA den Besuchern der Xponential Europe die Möglichkeit geboten, in einem ihrer teleoperierten Shuttle-Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr mitzufahren. Zudem informierte die MIRA GmbH aus erster Hand über ihre innovative Technologie und deren vielfältige Einsatzmöglichkeiten bei Logistik und Personentransport.

Das Rheinmetall Produktspektrum auf der Exponential Europe. (Grafik: Rheinmetall)

Darüber hinaus zeigte Rheinmetall auf ihrem Stand Ausschnitte aus dem umfangreichen Portfolio unbemannter Fahrzeuge. Hierzu gehörten die

  • Die Drohne LUNA NG VTOL (Vertical Take-off and Landing), ein taktisches Starrflügler Unmanned Aerial System mit vertikaler Start- und Landefähigkeit, Aufklärungsausstattung (ISR, Intelligence, Surveillance, Reconnaissance) und optionalen Effektoren,
  • das Fixed Wing Vehicle FV-002, eine Starrflüglerdrohne vor allem für die Nahbereichsaufklärung,
  • das Rotary Wing Vehicle RV-002, eine Drehflügler-Drohne für die Nahbereichsaufklärung mit Nutzlastkapazität von 750 Gramm,
  • die Zieldarstellungsdrohne Fixed Wing Vehicle FV-015 und
  • den Schreitroboter Robotics L.

Die Rheinmetall Tochter YardStick Robotics zeigte KI-gestützte Robotiklösungen für extreme, unstrukturierte unvorhersehbare Umgebungen. Beispiele waren Yaro Cobot, ein kollaborativer Roboter für den zuverlässigen Einsatz in rauen, unstrukturierten Außenumgebungen, die Studie für eine autonome Unterwasserplattform (AUV) für präzise Inspektions- und Überwachungsaufgaben in Meeres- und Binnengewässern und der MagnetCrawler, ein intelligentes System zur Inspektion und Überwachung metallischer Oberflächen, z. B. für industrielle Anwendungen.

Gerhard Heiming