Print Friendly, PDF & Email

Die spanischen Regierung will aus Beständen des spanischen Heeres weitere 19 Kampfpanzer Leopard 2 A4 an die Ukraine liefern. Dies geht aus einer Mitteilung von General Dynamics European Defence Systems (GDELS) auf der Plattform LinkedIn hervor. Demnach hat das spanische Verteidigungsministerium GDELS für die Überprüfung und Überholung der Panzer ausgewählt.

Im Werk in Alcalá de Guadaira (Sevilla) der spanischen Niederlassung GDELS Santa Bárbara Sistemas werde der Zustand dieser Fahrzeuge, die aus den Einrichtungen der spanischen Armee stammen, ermittelt, schreibt GDELS. Jede Einheit werde einer gründlichen Überholung, mit Demontage von Komponenten, dem Austausch defekter Teile und dem Zusammenbau von Systemen, unterzogen, um ihre volle Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit auf dem Gefechtsfeld zu gewährleisten.

Nach Pressebereichten sollen die Panzer aus Spanien im September 2024 ausgeliefert werden.

Im April 2023 hatte Spanien sechs Leopard 2 A4 und wenig später weitere vier an die Ukraine abgegeben. Diese waren Teil von Panzerlieferungen aus Deutschland, Kanada, Norwegen, Polen, Portugal und Schweden im Frühjahr und Sommer 2023 mit denen die Ukraine mindestens 65 Kampfpanzer der Typen Leopard 2 A4, A5 und A6 erhalten hat. Deutschland hatte sich mit 18 Leopard 2 A6 beteiligt.

Deutschland, die Niederlande und Dänemark haben zusammen 14 Leopard 2 A4 gekauft und lassen sie derzeit von Rheinmetall für die Übergabe an die Ukraine aufbereiten. Die Auslieferung war für Januar 2024 geplant.

blank
blank

Die Ausstattung mit leistungsfähigen Kampfpanzern aus westlicher Produktion – wie der Leopard 2 – ist essentiell für den Abwehrkampf der Ukraine. Neben Leopard 2 und Leopard 1 haben NATO-Mitglieder USA M1 Abrams und UK Challenger 2 in die Ukraine geliefert. Wie es aussieht, ist nach den Verlusten der letzten Wochen eine Verstärkung mit modernen Kampfpanzern erforderlich. Spanien wäre hier der Vorreiter.

Nicht ohne Grund hat Verteidigungsminister Boris Pistorius beim letzten Treffen der Ukraine Defence Contact Group in Ramstein die Wiederbelebung der Panzerkoalition bekanntgegeben. Unter der bewährten Führung von Deutschland und Polen will die Panzerkoalition die Abgaben von Panzern und die Ausbildung von Besatzungen steuern. Inzwischen haben sich Großbritannien, Schweden und Italien der Koalition angeschlossen.

Das erste Treffen der Koalition hat am 26. März in Warschau stattgefunden, hat der Nachrichtendienst Ukrinform gemeldet. Es seien vier Syndikate gegründet worden, die sich mit der Lieferung von Waffen und Munition, mit der Wartung und Instandsetzung der Panzer, mit der Ausbildung des Personals sowie mit Einsatzfragen und Panzertaktik befassen sollen.

Gerhard Heiming