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In seinem gestern veröffentlichten ersten Tagesbefehl äußerte Konteradmiral Jan Christian Kaack als Interims-Chef der Deutschen Marine vorsichtige Kritik an seinen Vorgänger, ohne ihn direkt zu nennen: „Wir sind Instrument und Arm unseres Staates. Unsere Uniform ist Symbol dafür. Wir sind uns bewusst, dass sich in unserem Auftreten und Handeln staatliches Selbstverständnis und politischer Wille ausdrückt“, heißt es darin.

Nach dem kurzfristigen Rücktritt des Inspekteurs der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, am Samstag wegen umstrittener Aussagen zur Politik Russlands und zur Ukraine, hatte Kaack als sein Stellvertreter dessen Posten kommissarisch übernommen.

„Mit dem, wie wir sind und wie wir handeln, drücken wir Staat aus. Unsere Auftragserfüllung und unser Erfolg sind daher auch von dem Einsatz, der Kompetenz und der Professionalität jedes Einzelnen abhängig“, schreibt Kaack in seinem Befehl weiter.

Der inzwischen zurückgetretene Inspekteur Schönbach hatte vor einem indischen Think-Tank in der vergangenen Woche seine persönliche Meinung zur aktuellen politischen Situation geäußert. Er erntete heftige Kritik. Zweifel an der Bündnistreue Deutschlands  wurden laut.

Schönbach hatte in Indien Verständnis für das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt geäußert und behauptet, die Krim sei verloren und werde nicht mehr zur Ukraine zurückkommen.

Angesichts dieser politisch heiklen Aussagen dementierte das BMVg umgehend. „Die Äußerungen entsprechen in Inhalt und Wortwahl in keiner Weise der Position des Bundesverteidigungsministeriums“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Schönbach war lediglich zehn Monate im Amt.

Redaktion