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Die BWI, der IT-Dienstleister des Bundes, hat in den vergangenen drei Jahren das Weitverkehrsnetz der Bundeswehr (WANBw) modernisiert, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Jetzt seien Bandbreiten bis 100 Gbit/s möglich. Die Datenströme seien quantenresistent verschlüsselt. Die Kryptograhie-Lösung sei vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI, für Verschlusssachen bis zum Geheimhaltungsgrad VS-NfD zugelassen.

Das Kernnetz (Backbone) ermöglicht nach Angabe der BWI in einem rund 13.000 Kilometer langen, redundant aufgebauten Glasfasernetz die komplette Sprach- und Datenkommunikation der Bundeswehr im Inland. Neben der höheren Bandbreite sei ein neues Sicherheitskonzept erforderlich geworden.

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Das Weitverkehrsnetz der Bundeswehr jetzt quantenresistent verschlüsselt (Grafik: BWI GmbH/Oliver Kunkel)

Bereits Anfang der 2030er könnten die ersten Quantencomputer am Markt sein, schreibt die BWI. Sie werden millionenfach leistungsfähiger als konventionelle Systeme sein. Und sie werden in der Lage sein, heute genutzte Verschlüsselungsverfahren zu brechen. Deshalb untersuchen Bundeswehr und BWI die Möglichkeiten von Quantentechnologien, unter anderem im Bereich der Kryptographie. Jetzt sei die erste Lösung in der Praxis angekommen: Das neue Backbone des Weitverkehrsnetzes der Bundeswehr besitzt jetzt eine Verschlüsselung, die auch künftigen Quantencomputern widerstehen würde.

Die implementierte quantensichere Verschlüsselungstechnologie (post-quantum cryptography, PQC) wird der BWI zufolge standardmäßig verwendet und kann nicht ausgeschaltet werden. Auch ein neues „Fasermonitoringsystem“ trage zur Steigerung des Schutzniveaus des Kernnetzes bei. Damit könne die BWI konkret Faserbrüche oder andere Störungen erkennen, lokalisieren und melden. Neben mehr Sicherheit ermögliche das System unter anderem eine effizientere Entstörung.

Die Standardbandbreite von 100 Gbit/s könne bei Bedarf angehoben werden, ohne die physikalische Netzinfrastruktur beziehungsweise Netztopologie verändern zu müssen.

Die BWI, als primärer Digitalisierungspartner der Bundeswehr, sieht die Leistungssteigerung des WANBw hinsichtlich Bandbreite und Schutz als Beitrag, die benötigte Kommunikations- beziehungsweise Führungsfähigkeit sicherzustellen – sicher, hochverfügbar und zukunftsfähig.

Redaktion / gwh