In Anwesenheit des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg hat die Generaldirektorin der NATO Support and Procurement Agency (NSPA), Stacy A. Cummings, einen Vertrag mit Nexter Munitions und Junghans Defence zur Beschaffung von 155mm Artilleriemunition unterschrieben, wie sie von den Waffensystemen Panzerhaubitze 2000 und CAESAR und anderen Haubitzen nach NATO-Standard verschossen werden. Stoltenberg bezifferte die Anzahl der Geschosse auf rund 220.000 Stück. Nexter liefert die Geschosse und Treibladungen und JUNGHANS die Zünder. Die Lieferungen sollen ab 2025 erfolgen.
Auf dem NATO-Gipfel im Juli 2023 in Vilnius haben die Staats- und Regierungschefs den von der Konferenz der Nationalen Rüstungsdirektoren (CNAD) entwickelten bahnbrechenden Aktionsplan für die Verteidigungsproduktion (DPAP) gebilligt, schreibt die NSPA. Dieser Aktionsplan, der sich auf die Aufstockung der Lagerbestände von Schlüsselausrüstungen und die Verbesserung der Gemeinsamkeiten innerhalb des Bündnisses konzentriere, stütze sich auf drei zentrale Säulen: Bündelung der Nachfrage, Ausbau der Kapazitäten der Verteidigungsindustrie und Verbesserung der Interoperabilität und Standardisierung von Material.
„Durch unsere gemeinsamen Bemühungen stärken wir die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten der NATO und ebnen gleichzeitig den Weg für innovative Konzepte zur Auffüllung der Munitions-, Waffensystem- und Ausrüstungsbestände im gesamten Bündnis“, sagte Cummings. Multinationale Verträge seien ein klares Nachfragesignal an die Industrie, in robuste Lieferketten zu investieren, die in der Lage seien, neue und dringende Anforderungen zu erfüllen.
„Seit der Verabschiedung des NATO-Aktionsplans für die Verteidigungsproduktion im vergangenen Juli hat die NSPA Verträge im Wert von rund 10 Milliarden Dollar abgeschlossen“, sagte Stoltenberg. Das sei ein bedeutender Impuls für die transatlantische Verteidigungsindustrie und stelle gleichzeitig sicher, dass die NATO über die richtigen Streitkräfte, Fähigkeiten und Munition verfügen.
Bei der NATO Support and Procurement Agency (NSPA), dem Logistik-Dienstleister der NATO, hat sich 1993 die Ammunition Support Partnership (ASP) gebildet, in der 26 NATO-Partner gemeinsame Munitionslogistik betreiben. Drei Nationen haben den jetzigen Vertrag initiiert. Neun Nationen nutzen die Haubitzen CAESAR und PZH 2000.
Deutschland hat PzH 2000 und Frankreich und Dänemark haben CAESAR-Haubitzen in die Ukraine geliefert sowie Munition dazu aus eigenen Beständen. Die Bestände müssen wieder aufgefüllt und die Ukraine angesichts des immensen Munitionsverbrauchs weiter unterstützt werden. Dazu dient der abgeschlossene Vertrag.
Die Bundeswehr lässt von Nexter 68.000 komplette Geschosse – ebenfalls von Nexter – im Wert von 278 Millionen Euro an die Ukraine liefern. Dem hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 13. Dezember 2023 zugestimmt.
Redaktion / gwh
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