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Mit Unterstützung der NATO Support and Procurement Agency (NSPA) hat Safran Electronics & Defense Verträge für die Lieferung neuer automatischer Fallschirmsysteme für die Bundeswehr abgeschlossen. Wie das BAAINBw mitgeteilt hat, wurde 2021 mit in Verträgen die Lieferung von 1.662 Haupt-  und 1.162 Reservefallschirmen beginnend noch in diesem Jahr vereinbart. Demnach sieht die Planung den Beginn der Beschaffung eines zweiten Loses ab 2023 vor. Neben der Lieferung der Fallschirme selbst beinhalte der Vertrag die Ausbildung in Form einer Ersteinweisung durch die Industrie und die Bevorratung zugehöriger Ersatzteile, so das BAAINBw.

Bekanntlich soll damit der Gesamtbedarf der Bundeswehr in Höhe von 4.336 Haupt- und 3.090 Reservefallschirmen gedeckt werden. In der 25-Mio-Euro-Vorlage vom Juni 2021 war ein Finanzbedarf 57,1 Millionen Euro für beide Lose angegeben worden. ESuT und Soldat & Technik berichteten darüber.

Mit der Einführung des modernen und leistungsfähigeren Fallschirmsystems „Ensemble de Parachutage du Combattant“ (EPC) werde das 1957 eingeführte und nahezu unverändert genutzte automatische Fallschirmsystem T-10/T-10R sukzessive ersetzt, so das BAAINBw. Als wesentliche Vorteile des neuen Fallschirmsystems gegenüber dem bisher genutzten System werden ein besseres Pendelverhalten, eine niedrigere Sinkgeschwindigkeit trotz höherer Last und eine besser beeinflussbare Ausrichtung bei der Landung angegeben. Der im BAAINBw zuständige Projektleiter Dirk May fügt hinzu, dass das Verletzungsrisiko der Soldatinnen und Soldaten hierdurch signifikant reduziert werde.

Wie das BAAINBw schreibt, haben Belgien, Deutschland und die Niederlande Anfang 2020 beschlossen, gemeinsam ein modernes automatisches Fallschirmsystem zu beschaffen, um insbesondere die Interoperabilität der Luftlandekräfte für Ausbildung, Übung und Einsatz durch Verwendung eines gemeinsam genutzten Fallschirmsystems zu verbessern sowie die Funktionssicherheit und Leistungsfähigkeit für Massenabsprünge in niedriger Höhe den modernen Anforderungen anzupassen.

Unter den Finanzvorgaben des letzten Jahres ist der Abschluss der Lieferungen des ersten Loses bis 2026 vorgesehen. Eine Beschleunigung könnte durch die Erhöhung der Beschaffungsmittel durch das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro und den aufgestockten Verteidigungshaushalt – sobald die damit verbundenen Gesetze rechtskräftig sind – erfolgen.

Redaktion / gwh