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Angesichts des hohen Bedarfs an Luftverteidigungssystemen forciert Rheinmetall – neben anderen Systemen – die Entwicklung des mobilen Flugabwehrsystem Skyranger 30. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, konnte das System in der Konfiguration A1 kürzlich in einer Test- und Schießkampagne auf dem Erprobungsgelände Ochsenboden in der Schweiz demonstrieren, dass es sowohl im Stand (Strand) als auch in der Fahrt ein großes Zielspektrum bekämpfen kann.

Zentrales – und namensgebendes – Element des Skyranger 30 ist die 30mm x 173 KCE-Revolverkanone mit ihrer immensen Feuerkraft und Präzision, die Rheinmetall zufolge in der Erprobung unter widrigsten Wetterbedingungen, eindrücklich bewiesen werden konnten. Die flexible Auslegung der A1 ermögliche die effiziente Erprobung und Optimierung verschiedener Kundenvarianten mit unterschiedlichen Radaren und Effektoren. Dies sei im Hinblick auf die bevorstehende zeitnahe breite Einführung des Skyranger 30 in verschiedenen europäischen Nutzernationen von großem Vorteil.

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Skyranger Versuchsschiessen, statisch, in Ochsenboden (Stand 8, Foto: Rheinmetall)

Der Skyranger 30 A1 ist nach Angabe von Rheinmetall ein Entwicklungsträger, der den Weg zur Gesamtsystemqualifikation des Skyranger 30 A3 Mitte 2024 ebnet. Der Skyranger 30 A3 werde aktuellen und künftigen Bedrohungen aus der Luft – zum Beispiel auch durch Drohnen – entschieden entgegentreten und es den Bodentruppen erlauben, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu fokussieren.

Kennzeichen des Systems sind nach Darstellung des Herstellers die durchdachte Auslegung verschiedenster Wirkmittel, eine hohe Dynamik und ein großer Elevationsbereich sowie modernste Sensoren, die sowohl einen autonomen wie auch einen vernetzten Einsatz ermöglichen. Die kompakte Bauweise des Turms erlaube die Integration auf unterschiedlichen bemannten und unbemannten Plattformen, wie zum Beispiel dem 8×8-Radpanzer Boxer. Der Skyranger 30 schließe die aktuelle akute Fähigkeitslücke der mobilen Flugabwehr.

Der Skyranger 30-Turm ist derzeit Gegenstand mehrerer Beschaffungsvorhaben. Rheinmetall zufolge hat Ungarn die konzeptionelle Entwicklung des Skyranger 30-Turms für die zukünftige Flugabwehrvariante des Kettenfahrzeugs Lynx KF41 in Auftrag gegeben (ESuT berichtete). Deutschland beabsichtigt, im Zeitraum 2025 bis 2027 18 Skyranger 30 auf dem GTK Boxer zu beschaffen. Dänemark hat eine ungenannte Anzahl Skyranger 30-Türme zur Integration auf 8×8 Radpanzer Piranha bestellt (ESuT berichtete).

Redaktion / gwh