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Nach der Abgabe von Panzerabwehrrichtminen (PARM) an die Ukraine im vergangenen Jahr (Soldat&Technik berichtete) werden jetzt die Bestände der Bundeswehr wieder aufgefüllt. Die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, hat am 14. November einen Rahmenvertrag zur Beschaffung von bis zu 10.000 PARM DM22 mit dem Hersteller, TDW Gesellschaft für verteidigungstechnische Wirksysteme, einer Tochterfirma der MBDA Deutschland GmbH, unterzeichnet. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte Ende Oktober die entsprechende 25-Mio-Euro-Vorlage gebilligt und 67,8 Millionen Euro aus dem Einzelplan 60 freigegeben.

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Mit 2.600 Panzerabwehrrichtminen PARM DM22 werden die Bestände der Bundeswehr ab 2026 wieder aufgefüllt. (Foto: PIZ AIN)

Als Festbeauftragung wurden dem BAAINBw zufolge 2.600 PARM sofort abgerufen und eine Lieferung bis 2027 vereinbart. Da für die Neuproduktion der PARM DM22 technische Änderungen eingebracht werden müssen, ist eine Neuqualifizierung erforderlich. Dafür werde eine Demonstrationscharge ab 2025 produziert. In der Truppe sollen erste Systeme ab 2026 verfügbar sein. Die optionalen Lieferungen können in Losgrößen von jeweils 1. Stück abgerufen werden.

Nach Angabe des BAAINBw wird die auf einem Stativ montierte Richtmine gegen Kampfpanzer und gepanzerte Kampffahrzeuge eingesetzt.

Zum Wirkprinzip schreibt der Onlinedienst Soldat & Technik, dass die Auslösung über einen Lichtwellenleiter (Länge 40 m) erfolgt, der über den möglichen Annährungsweg gelegt wird. Wird dieser unterbrochen, zündet der ausgerichtete Gefechtskopf und bekämpft das ankommende Fahrzeug. Da der Anflug aus nächster Nähe und sehr bodennah erfolgt, wird dem System auch eine sehr hohe Wirksamkeit gegenüber Panzern mit abstandsaktiven Schutzsystemen zugesprochen. Begründet durch dieses Wirkprinzip können selbst breite Straßen und Schneisen mit einzelnen PARM-Systemen gesperrt werden, wo sonst vergleichsweise viele herkömmliche Minen benötigt würden.

Redaktion / gwh