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Nach der erfolglosen russischen Frühjahrsoffensive unter Führung von General Gerassimow, leitete die Ukraine ihre schon länger angekündigte Gegenoffensive Anfang Juni ein.

Zielsetzung, operative Idee und Kräfteansatz

Zielsetzung der ukrainischen Führung war es, die russischen Truppen zum Rückzug aus den besetzten Gebieten zu zwingen und so die territoriale Integrität des Staatsgebietes in den Grenzen von 1991 einschließlich der Krim wiederherzustellen. Die operative Idee sah ein Vorgehen auf mehreren Achsen entlang der Front vor, um Schwachstellen in der gegnerischen Verteidigung zu identifizieren, dann dort anzugreifen, einen Einbruch zu erzielen und ihn zum Durchbruch auszuweiten. Unterstützt wurde dieser Ansatz durch gezielte Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen Hochwertziele in der Tiefe des gegnerischen Raumes nach den Grundsätzen eines „Deep Battle“.

Absicht war es so, im Süden die Landbrücke zur Krim zu unterbrechen, die russischen Versorgungslinien zu durchtrennen und mit einem Vorstoß bis zum Asowschen Meer die russischen Kräfte auf dem Kriegsschauplatz Ukraine zu spalten.

Das bereitgestellte Kräftedispositiv für die Gegenoffensive umfasste Kräfte in einer Stärke von ca. zwölf Brigaden, in zwei Korps (9. und 10. Korps) gegliedert. Es handelte sich dabei teils um Neuaufstellungen mit Rekruten, Reservisten und westlichem Großgerät. Die Ausbildung erfolgte ebenfalls mit westlicher Unterstützung. Neu ist die Einführung der Korpsebene in der ukrainischen Heeresstruktur.

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Wappen der ukrainischen Streitkräfte (Fotos: Ukrainisches MoD)
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