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Nachdem der Mission Master XT bei den „Arctic Mobility Trials“ am nördlichen Polarkreis in Finnland seine Fähigkeiten demonstriert hat, ist Rheinmetall vom Norwegian Defence Research Establishment mit der Lieferung einer ungenannten Anzahl dieser unbemannten Bodenfahrzeuge (unmanned ground vehicle, UGV) beauftragt worden. Jetzt hat die kanadische Tochterfirma des Unternehmens den ersten Mission Master XT an Norwegen ausgeliefert.

Bei den „Arctic Mobility Trials“ habe der Mission Master XT sowohl seine Autonomie- als auch seine Mobilitätseigenschaften unter Beweis gestellt, schreibt Rheinmetall. Einen Eindruck von den Erprobungen gibt das Video.

Bei Temperaturen bis zu -30° Celsius konnte der Mission Master XT die vorgesehenen Fahrstrecken absolvieren. Auch ein zugefrorenes Gewässer, bei dem das Fahrzeug ins Eis einbrach, konnte ihn nicht aufhalten. Die amphibischen Eigenschaften und die großvolumigen Reifen mit Reifendruckregelung ermöglichten den Übergang von der Schwimmphase in vereisten Flüssen durch die unwegsame Uferzone mit Eisschollen und weichem Boden zum festgefrorenen und schneebedeckten Gelände.

Bereits 2021 hat Rheinmetall Canada den Mission Master XT als drittes Mitglied der UGV-Familie vorgestellt. Der XT ist mit 2,2 Tonnen Gewicht und einer Tonne Nutzlast das größte und schwerste Fahrzeug der Familie. Mit dem 50-kW-Dieselmotor wird der XT bis 40 km/h schnell (im Wasser: 5 km/h) und kann bis zu 750 km mit einer Tankfüllung fahren. Er kann als Außenlast an Hubschraubern wie CH-53 und CH-47 oder größer und als Innenlast in Transportflugzeugen ab der Größe der C-130J an den Einsatzort verbracht werden. Die großvolumigen Reifen mit integrierter Reifendruckregelung ermöglichen die Anpassung an den Zugkraftbedarf bei unterschiedlichen Untergründen und sind eine Voraussetzung für das Absetzen per Fallschirm. Wegen der Notlaufeigenschaften kann das Fahrzeug die Fahrt auch bei Treffern im Reifen fortsetzen.

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Nach der Bewährung in arktischem Umfeld wurde jetzt der erste Mission Master XT an Norwegen ausgeliefert. (Foto: Rheinmetall)

Die Steuerung erfolgt über das Autonomie-Kit Path. Der Mission Master XT kann damit sowohl programmiert über Wegpunkte autonom zum Ziel fahren als auch im Follow-me-Modus einem vorherfahrenden Fahrzeug oder vorhergehenden Soldaten folgen. Per Tablet ist nicht nur die Programmierung und Auswahl des Betriebsmodus möglich. Darüber kann das Fahrzeug auch mit allen Funktionen direkt gesteuert werden. Bei Bedarf kann auch ein Fahrer aufsitzen und das Fahrzeug während der Fahrt steuern.

Das Fahrzeug kommt standardmäßig mit einer Ladebucht, die vom Anwender nach Bedarf genutzt werden kann. Rheinmetall bietet aber auch fertige Missions-Kits an, mit denen neben Personen- und Material-Transport Funktionen wie Aufklärung, Überwachung, Feuerunterstützung, MedEVac und Kommunikation realisiert werden können.

gwh / Redaktion